Mit dem neuen Campus Future Driveline will der Bus- und Lkw-Hersteller MAN am Standort Nürnberg die Weiterentwicklung von fossilfreien, zukunftssicheren Antrieben vorantreiben und dabei Synergien zwischen Wissenschaft und Industrie herstellen.
Daran beteiligt sind die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), die Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm (Ohm) sowie MAN Truck & Bus. Im Dreier-Verbund wolle man die „bestehende Infrastruktur an bisherigen Standorten gemeinsam nutzen sowie neue Labore am Campus Future Driveline auf dem Werksgelände von MAN in Nürnberg schaffen“, so MAN.
Insgesamt sollen acht Prüfstände für Batterie und Brennstoffzellen sowie ein Materiallabor entstehen. Vor dem Einzug des Campus Future Driveline sind die Räumlichkeiten von MAN für die Entwicklung von Erdgas- und Dieselmotoren genutzt worden. „Für MAN Truck & Bus ist der Campus hier in Nürnberg ein weiterer Meilenstein der Transformation dieses traditionsreichen Standorts. Hier entstanden und entstehen bereits die effizientesten Dieselmotoren und hier werden zukünftig mit wissenschaftlicher Unterstützung die wirtschaftlichsten Batteriepacks, Brennstoffzellen und Elektromotoren für unsere Kunden entwickelt und produziert“, sagte Alexander Vlaskamp, Vorstandsvorsitzender von MAN Truck & Bus, bei der Eröffnung.
Erste Projekte bereits gestartet
Die ersten gemeinsamen Projekte sind gestartet bzw. in die Tat umgesetzt. So wurde beispielsweise im Bereich Brennstoffzelle das Forschungsprojekt „Fuel-Cell System Heavy Duty“, der Aufbau eines Energielabors im Projekt „NFLUID“ sowie „SMART.H2“ gestartet. Letzteres befasst sich mit der Überwachung und Regenerierung von Brennstoffzellen.
Um die Weiterentwicklung der Batterietechnik geht es im begonnenen Projekt „BNG 2.0“. Ebenfalls um Batterien geht in einem anderen Projekt: Ab 2025 sollen am MAN-Standort Nürnberg Batteriepacks für Busse und Lkw von MAN in Großserienproduktion gefertigt werden.
Siegfried Russwurm, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) und Honorarprofessor für Mechatronik an der FAU, sagte zum Campus: „Technologieoffenheit ebnet den Weg zur Klimaneutralität. Dadurch entstehen Innovationen, die weltweit Kunden überzeugen und von diesen nachgefragt werden. Es braucht durch die Politik eine Innovationsförderung ohne ideologische Scheuklappen, die viel stärker den Transfer zwischen Wissenschaft und Unternehmen in den Blick nimmt.“