Die auf dem Forschungscampus errichtete Schnellladestation stelle die neueste Entwicklung von Siemens auf dem Gebiet der Hochleistungsladesysteme für Elektrobusse dar. Um den Ladevorgang zu starten, müsse der Fahrer den Bus lediglich unter der Station parken und die Handbreme ziehen. Der Ladearm senkt sich dann automatisch herab und der Ladevorgang startet. Während des Ladevorgangs sollen die Fahrgäste gefahrlos ein- und aussteigen können.
Durch die Einbindung in ein intelligent gesteuertes Stromnetz sollen die Batterien von E-Bussen zur Stabilisierung von Energienetzen beitragen, wenn die Fahrzeuge bei Strom-Überproduktion geladen werden. Das sei vor allem in Bezug auf die Energiewende und die schwankende Belastung bei der Erzeugung von erneuerbaren Energien relevant. „Mobility2Grid verbindet die Zukunft der urbanen Mobilität mit der Nutzung regenerativer Energien. Die innovative E-Bus-Ladestation ist hierbei ein wichtiger Meilenstein zur intelligenten Integration von elektrifizierten Busflotten in die Stromnetze der Zukunft. Wir zeigen damit aber auch, wie technologische Innovationen in einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit von Forschung und Wirtschaft auf einem Forschungscampus entwickelt und angewendet wird“, erklärt Dietmar Göhlich, Sprecher des Forschungscampus Mobility2Grid.
Die BVG stellt für das Forschungsprojekt einen E-Bus vom Typ Solaris New Urbino 12 Electric zur Verfügung. An den Tagen, an denen das Fahrzeug nicht an Testreihen teilnimmt, wird es im Linienbetrieb die Linie 204 verstärken.
Zum Hintergrund: Der Forschungscampus Mobility2Grid wird als einer von bundesweit neun Forschungscampi vom Bundesministerium für Bildung und Forschung seit dem Jahr 2016 mit rund 9,5 Millionen Euro gefördert. Das Ziel von Mobility2Grid ist es, die Energie- und Verkehrswende gemeinsam voranzubringen. (ts)