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Offshore-E-Fuels: KIT startet schwimmende Testplattform für synthetische Kraftstoffe

10.07.2025 10:42 Uhr
plattform
Schwimmende Plattform mit modularer Containeranlage zur Offshore-Produktion von synthetischen Kraftstoffen aus Windenergie, Meerwasser und Umgebungsluft
© Foto: H2Mare

Eine neue schwimmende Produktionsanlage vom KIT im H₂Mare‑Projekt PtX‑Wind produziert bald direkt auf dem Meer erneuerbare Kraftstoffe.

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Synthetische Kraftstoffe aus erneuerbaren Quellen rücken zunehmend in den Fokus als mögliche Alternative zu fossilen Energieträgern im Verkehrssektor. Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) entwickelt im Rahmen des Forschungsprojekts H₂Mare eine schwimmende Anlage, die direkt auf See synthetische Kraftstoffe produziert. Die modulare Power-to-Liquid-Plattform wird auf einer Barke installiert und nutzt Offshore-Windenergie, um Meerwasser elektrolytisch in Wasserstoff umzuwandeln. Gleichzeitig wird CO₂ direkt aus der Umgebungsluft abgeschieden und anschließend mithilfe der Fischer-Tropsch-Synthese in flüssige Kohlenwasserstoffe umgewandelt. Der Testbetrieb der Anlage soll im Sommer 2025 in Bremerhaven starten und später vor Helgoland fortgesetzt werden.

Das Besondere an diesem Ansatz ist die vollständige Unabhängigkeit von Landinfrastruktur, da alle Prozesse direkt auf See ablaufen. Dies ermöglicht eine dezentrale, netzunabhängige Produktion von klimaneutralen Kraftstoffen, die perspektivisch in bestehende Versorgungsketten integriert werden können. Gerade für den Nutzfahrzeugsektor – einschließlich Busflotten – bieten synthetische Kraftstoffe interessante Perspektiven. Sie können in vorhandenen Verbrennungsmotoren eingesetzt werden und nutzen die bestehende Betankungs- und Logistikinfrastruktur, wodurch teure Umrüstungen oder Investitionen in neue Fahrzeuge vermieden werden können.

Für Busunternehmen könnte dies eine praxistaugliche Brückentechnologie darstellen, um Emissionen zu reduzieren, ohne den gesamten Fuhrpark auf batterieelektrische oder wasserstoffbasierte Antriebe umstellen zu müssen. Synthetische Kraftstoffe, die ausschließlich mit erneuerbarem Strom und CO₂ aus der Luft hergestellt werden, könnten den CO₂-Ausstoß erheblich senken und eine nahezu klimaneutrale Mobilität ermöglichen. Besonders für den Fernlinienverkehr und den ländlichen Raum, wo Reichweiten und Ladeinfrastruktur von batterieelektrischen Bussen heute noch Grenzen setzen, könnte dieser Ansatz eine sinnvolle Ergänzung darstellen.

Die Herausforderungen liegen derzeit vor allem in der großtechnischen Umsetzung und den damit verbundenen Kosten. Die geplante Offshore-Testanlage soll wichtige Erkenntnisse über den Betrieb, die Skalierbarkeit und die Wirtschaftlichkeit solcher Systeme liefern. Für die Busbranche bleibt die Entwicklung synthetischer Kraftstoffe ein vielversprechendes Zukunftsfeld, das den Übergang zu einer emissionsärmeren Mobilität mit bestehenden Fahrzeugflotten ermöglichen könnte.

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