Der Sitzhersteller Grammer hat angekündigt, im Werk in Haselmühl (Bayern) die Fertigung für Nutzfahrzeugsitze komplett neu aufzustellen. Haselmühl soll „zum weltweit modernsten Standort in seinem Bereich werden“, erklärte das Unternehmen. „Wir wollen damit eine Blaupause für die ‚Sitzfertigung 4.0‘ schaffen, mit dem Anspruch, Grammer zum fortschrittlichsten Hersteller von Nutzfahrzeugsitzen weltweit zu entwickeln“, erklärte Jens Öhlenschläger, der Technikvorstand von Grammer.
Das Projekt trägt den Namen „Mayflower“, benannt ist es nach dem historischen Segelschiff der Pilgerväter, die 1620 über den Atlantik segelten und eine Siedlung in Neuengland gründeten. Die Grundstruktur bilden neun Handlungsfelder, die mit ihren Anfangsbuchstaben das Wort Mayflower bilden – von „M“ wie „Mastered and Predictive Processes“ (vorausschauendes Beherrschen der Prozesse) bis zum „R“, das für „Resilience to external Influences“ (Widerstandsfähigkeit gegenüber externen Einflüssen) steht.
Reaktion auf steigende Nachfrage
„Wir werden schwerpunktmäßig in den Bereichen Metallverarbeitung, Montage, Logistik und im Betriebsmittelbau ansetzen“, erklärte Klaus Bauer, Werkleiter in Haselmühl. Als Beispiele nennt Bauer unter anderem eine neue, hochflexible 800-Tonnen-Transferpresse, den Einsatz von fahrerlosen Transportsystemen in der Intralogistik, KI-gestützte Steuerungsprozesse sowie die Umsetzung eines neuen, hochflexiblen Montagekonzeptes.
Es gebe eine „kontinuierlich steigende Nachfrage“ der Nutzfahrzeughersteller nach modell- und markenspezifischen Sitzvarianten, erklärte Grammer. „Schon heute fertigen wir in Haselmühl täglich mehrere tausend Sitze für mehr als 400 Kunden und verarbeiten dabei über eine Million Teile pro Arbeitstag. Unsere Produktivität werden wir dank Mayflower deutlich erhöhen“, sagte Bauer abschließend.