Erst im Juli 2019 hatte das Welterbekomitee das Wassermanagement-System als innovatives und nachhaltiges System der Wasserwirtschaft in die Welterbeliste aufgenommen. „Mit diesem Eintrag in die UNESCO-Liste des Kultur- und Naturerbes der Welt werden nicht nur die Wasserbau- und Brunnenkunst als ingenieurtechnische und künstlerische Leistung gewürdigt, sondern auch der nachhaltige Umgang mit Wasser als wertvollste Ressource. Nachhaltige Entwicklung hat in Augsburg Tradition“, erklärte Michelle Müntefering, Staatsministerin für Internationale Kulturpolitik im Auswärtigen Amt. Und Maria Böhmer, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, fügte hinzu: „Der ‚Augsburger Wasserglanz‘ strahlt jetzt weit über die Grenzen der Stadt hinaus. Ich gratuliere ganz herzlich zum Welterbe-Titel! Augsburg ist mit seinem Wassermanagement-System schon seit dem Mittelalter über Grenzen hinweg Vorreiter in Sachen Wasserversorgung gewesen. Und kann es als UNESCO-Welterbe heute umso mehr sein. Denn Welterbestätten sollen nicht nur Historisches bewahren, sondern das Erbe der Menschheit auch in die Zukunft tragen. Ein zentrales Nachhaltigkeitsziel der Vereinten Nationen ist der Zugang zu sauberem Wasser und Sanitärversorgung für alle. Ich wünsche der Stadt Augsburg, dass sie ihr wertvolles Wissen des Wasserbaus und der Wasserwirtschaft mit den Ländern des globalen Südens teilt und so auch in Zukunft das Leben vieler Menschen zum Besseren verändert!"
Das Augsburger Wassermanagement-System ist weltweit einzigartig und zeugt vom beispielhaften Umgang mit der lebensnotwendigen Ressource Wasser. Augsburger Ingenieure entwickelten seit dem 13. Jahrhundert herausragende Innovationen im Wasserbau. Die Welterbestätte besteht aus insgesamt 22 Objekten, darunter ein Kanalsystem, Wassertürme mit Pumpwerken aus dem 15. bis 17. Jahrhundert, eine ehemals durch Wasser gekühlte Stadtmetzgerei, drei monumentale Renaissance-Brunnen sowie Wasserkraftwerke, die auch heute noch umweltfreundlichen Strom erzeugen. (ts)