-- Anzeige --

Schwerin: Residenzensemble ist Unesco-Welterbe

29.07.2024 09:19 Uhr | Lesezeit: 2 min
Schloss in Schwerin
Das Schweriner Residenzensemble, darunter das Schweriner Schloss, ist jetzt Unesco-Welterbe
© Foto: TMV/Gänsicke

Das Schweriner Residenzensemble ist ab sofort Unesco-Welterbe. Das teilte die Unesco-Kommission am vergangenen Sonnabend mit. Welche Erwartungen nun an den Tourismus in der Hauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns damit geknüpft werden.

-- Anzeige --

Das Residenzensemble Schwerin wurde am Sonnabend, 27. Juli,  in die Unesco-Liste des Menschheitserbes aufgenommen. Das beschloss das Welterbekomitee auf seiner aktuellen Tagung in Indiens Hauptstadt Neu-Delhi. Die Anlage, die das Schweriner Schloss und über 30 weitere historische Gebäude und Gärten umfasst, zeuge von der letzten Blüte höfischer Kultur und Schlossbaukunst im Europa des 19. Jahrhunderts, hieß es in der Begründung.

Malerisch am Seeufer gelegen, gilt das Schweriner Schloss als Herzstück des Ensembles. Der junge Großherzog Friedrich Franz II. veranlasste Mitte des 19. Jahrhunderts den umfassenden Umbau des traditionsreichen Palastes, um die lange Geschichte des Hauses Mecklenburg-Schwerin baulich in Szene zu setzen. Das Adelsgeschlecht war zwar weder wirtschaftlich noch militärisch besonders einflussreich, doch Friedrich Franz II. war entschlossen, die historische Bedeutung seiner Familie deutlich zu machen. Dadurch wurde das Residenzensemble zu einem außergewöhnlichen Beispiel für den damals verbreiteten Historismus: Durch die Nachahmung und das Zitieren historischer Baustile – darunter Neorenaissance, Neobarock, Neoklassizismus und Neogotik, aber auch der regionale Johann-Albrecht-Stil – konnten der Großherzog und sein Hofbaumeister Georg Adolf Demmler die lange Herrschaftstradition der Dynastie im wahrsten Sinne des Wortes untermauern.

Harmonisches Gesamtkunstwerk

Diese stilistische Vielfalt ist einzigartig und verleiht dem Ensemble seinen besonderen Charakter. Das Zusammenspiel der Baustile, Gebäude und Parks fügt sich in Schwerin zu einem harmonischen Gesamtkunstwerk, das die gesamte Infrastruktur des höfischen Lebens und die romantische Ästhetik des 19. Jahrhunderts widerspiegelt. Neben dem Schloss, dem Theater und drei Kirchen sind Militärgebäude, der Bahnhof, eine ehemalige Schule für höfische Beamte, ein Palais, Wohnhäuser und sogar ein Krankenpferdestall nun Teil des Welterbe-Ensembles

Das Ensemble des Schweriner Schlosses ist die 54. Welterbestätte in Deutschland. Bereits seit 2002 gehören die Altstädte von Wismar und Stralsund zum Welterbe; zudem gibt es mit einem 44 Hektar großen Abschnitt der Serrahner Buchenwälder im Müritz-Nationalpark sowie einem 493 Hektar großen Buchenwald im Nationalpark Jasmund auf der Insel Rügen zwei Wälder in Mecklenburg-Vorpommern, die zum Unesco-Weltnaturerbe „Alte Buchenwälder“ zählen.

Mehr Gäste durch Unesco-Welterbe-Titel erwartet

"Das ist eine sehr gute Nachricht auch für den Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern. Der Status wird vor allem dem internationalen Tourismus einen Schub verleihen“, sagte Tobias Woitendorf, Tourismusbeauftragte des Landes und Geschäftsführer des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern: Es ist anzunehmen, dass nun auch Busreisegruppen Schwerin vermehrt einen Besuch abstatten werden.  

Insbesondere das Beispiel aus Thüringen zeige, dass sich der Welterbetourismus positiv auf das Gästeaufkommen auswirkt. Das „Jüdisch-Mittelalterliche Erbe in Erfurt“ wurde im letzten Jahr zum Welterbe gekürt. Woitendorf zufolge haben sich die Gästezahlen in der Alten Synagoge sowie in der Mikwe in Erfurt um knapp 45 Prozent erhöht (Referenz: Jan-Mai 2023 im Vgl. zu Jan-Mai 2024). Zudem wurden in beiden neuen Welterbestätten im Vergleichszeitraum fast ein Drittel mehr Gästeführungen gebucht (30 Prozent).  

Darüber hinaus gibt es Traditionen und Bräuche in Mecklenburg-Vorpommern, die in das „Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes in Deutschland“ Eingang fanden: die Herstellung der Darßer Türen, das Barther Kinderfest, das Bewahren der Tradition der Zeesboote, der Brauch des Martensmannes, das Tonnenabschlagen auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst, die Vielfalt des Sagenerzählens, das Malchower Volksfest sowie die Revitalisierung des Spiels auf der diatonischen Handharmonika. Die Unesco--Biosphärenrerservate Schaalsee, Südost-Rügen und Flusslandschaft Elbe komplettieren den Unesco-Reigen.

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Unesco

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


www.omnibusrevue.de ist das Online-Portal der monatlich erscheinenden Zeitschrift OMNIBUSREVUE aus dem Verlag Heinrich Vogel, die sich an Verkehrsunternehmen bzw. Busunternehmer und Reiseveranstalter in Deutschland, Österreich und der Schweiz richtet. Sie berichtet über Trends, verkehrspolitische und rechtliche Themen sowie Neuigkeiten aus den Bereichen Management, Technik, Touristik und Handel.