Die Region Saale-Unstrut ist eine der bedeutendsten Kulturlandschaften Mitteldeutschlands, mit einer beeindruckenden Dichte und Vielfalt sakraler Bauten aus dem Hochmittelalter. Klöster spielten in der Kulturgeschichte des Abendlandes über Jahrhunderte eine entscheidende Rolle. Sie waren mehr als spirituelle und karitative Zentren. Es waren auch Orte der Bildung, Wissenschaft, Medizin und Wirtschaft. So auch in Saale-Unstrut, wo Dutzende geistliche Einrichtungen Landschaft und Kultur entscheidend geprägt haben, unter anderem den Weinbau.
Streifzug durch die Welt der Klöster
Ein Streifzug durch die Welt der Klöster kann man in Memleben beginnen. Der Ort ist eng verbunden mit der Geschichte der Herrscherdynastie der Ottonen, so starben hier König Heinrich I. und Kaiser Otto der Große. Und das Herz Ottos ruht immer noch immer in der ehemaligen Kaiserpfalz. Im ehemaligen Wohnbereich der Mönche ist die Dauerausstellung „WISSEN+MACHT. Der heilige Benedikt und die Ottonen“ zu sehen, die einen Eindruck vom Einfluss der Klöster auf die Entwicklung der Kulturlandschaft an Saale und Unstrut gibt. Gäste können zudem in Ferienzimmern in der Klosteranlage übernachten. Einmal im Jahr besuchen Benediktinermönche das historische Kloster Memleben. Es wird im Herbst auch ein Weinbauseminar im historischen Klosterweinberg angeboten.
Einblick in das Klosterleben
In das Klosterleben entführt das Augustiner-Chorherrenstift Petersberg bei Halle, wo heute Mönche und Nonnen der Communität Christusbruderschaft Selbitz leben. Besucher können an Führungen sowie regelmäßigen Gebetsstunden und Gottesdiensten teilnehmen und sogar eine mehrtägige Einkehrzeit erleben.
Im ehemaligen Kloster Schulpforta bei Naumburg (Saale) galten die Mönche als Meister des Wein-, Obst- und Landschaftsbaus. So legten sie unter anderem die Kleine Saale, einen künstlichen Wasserlauf, an. 1543 wurde ihr Kloster aufgelöst und in den historischen Gebäuden eine Fürstenschule eröffnet. Im Rahmen von thematischen Führungen erleben Gäste die Klosterkirche aus dem 13. Jahrhundert, den Kreuzgang, die Abtskapelle und das Mühlenensemble. Per Audioguide lässt sich die Geschichte des Hauses auch individuell erkunden.
Wandern und Radfahren auf Klosterpfaden
Streifzüge durch die Welt der mittelalterlichen Sakralbauten lassen sich in der Region zu Fuß oder mit dem Fahrrad verbinden, etwa auf dem Weg der Zisterzienser. Dieser führt auf über 6000 Kilometern quer durch sechs europäische Länder und verbindet 17 Klöster des Zisterzienserordens. Mehrtägige Etappen führen unter anderem durch Thüringen mit dem Kloster Pforta als Ziel oder Start.
Für Wanderer gibt es auch den knapp 32 Kilometer langen Rundweg zum Trias-Tor mit Start und Ziel am Kloster Memleben. Charmante Dorfkirchen und die beeindruckende Klosterkirche Thalbürgel finden kulturinteressierte Gruppen entlang des knapp 14 Kilometer langen Kirchenradwegs Jena-Thalbürgel.