Der mit Lithium-Polymer-Batterien ausgestattete Midibus erfreut mit seinem Design und seinem emissionsarmen Betrieb Fahrgäste und Fahrer gleichermaßen, so die Stadtwerke. Der Start seit zwar „etwas holprig“ gewesen. Drei Tage sorgte ein defektes Steuergerät dafür, dass der neue ElektroBus der Stadtwerke Osnabrück nicht unterwegs sein konnte. Doch seitdem habe es keine Probleme mehr gegeben. Das Resümee nach 100 Tagen Betrieb ist durchweg positiv. „Über 5.000 Kilometer liegen hinter uns. Auf 100 Kilometern verbraucht das Fahrzeug vom Hersteller BredaMenarinibus 62 Kilowattstunden“, fasst Burkhard Kötter, Leiter Verkehrstechnik bei den Stadtwerken, zusammen. Damit lägen die Betriebskosten für das innovative Fahrzeug unter denen eines vergleichbaren Busses. Und der Bus biete dabei allen Komfort, den Osnabrücker von ihren Linienbussen gewohnt seien: Klimaanlage, Fahrgastfernsehen, Niederflureinstieg und eine Mehrzweckfläche für Kinderwagen und Rollstuhl. Bei einer kleinen Umfrage gesammelte Fahrgaststimmen zeigen: Vor allem die Geräuschlosigkeit macht das Fahrgefühl im elektrobetriebenen Midibus aus. Nicht selten mussten die Osnabrücker Bürgerinnen und Bürger auf ihr Vorzeigeobjekt jedoch verzichten, war dieses bei zahlreichen Symposien und sogar auf einer Rallye für Elektrofahrzeuge in Süddeutschland vor Ort. „Das Interesse ist sehr groß, kein Wunder, ist das Thema alternative, zukunftsträchtige Antriebstechniken doch bedeutsam für die zukünftige Ausrichtung auch im ÖPNV. Wir von den Stadtwerken Osnabrück werden auch über das ElektroBus-Projekt hinaus hier weiterhin die Entwicklung vorantreiben“, fasst Kötter zusammen. Der neue Kleinbus ist 5,89 Meter lang und 2,07 breit. Er bietet elf Sitz- sowie 12 Stehplätze und einen Platz für einen Rollstuhl. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei etwa 45 Stundenkilomtern. Zum Einsatz kommen sogenannte „Plug-Ins“, also Batterien, die sowohl nachgeladen und als auch schnell gewechselt werden können. Dabei haben die ersten 100 Praxistage laut Stadtwerke gezeigt, dass die Entscheidung richtig war, nur einen Batteriesatz anzuschaffen. Denn dieser reiche aus, den Linienbetrieb wie geplant ohne zusätzliche Ladezeit auszuführen. Diese ermögliche es sogar, in für den Verkehr gesperrten Gebieten eine Busverbindung zu etablieren. Die neue Linie zwischen dem innerstädtischen Verkehrsknotenpunkt Neumarkt mit umfangreichen Umstiegsmöglichkeiten sowie dem Marien- und dem Christlichen Kinderhospital ist etwa 1,3 Kilometer lang und umfasst in einem Rundkurs vier Haltepunkte. Damit befährt der BredaMenarini an allen Tagen auch Abschnitte einer Fußgängerzone und einen für den Individualverkehr gesperrten Bereich rund um die Krankenhäuser – und stört durch seine geräusch- und emissionsarme Fahrweise niemanden. Die etwa 500 Kilogramm schweren Batterien haben im Stadtverkehr eine Reichweite von 120 Kilometern und können im Gegensatz zu früheren Modellen auch teilgeladen werden. Dies kommt dem Einsatz im Stadtverkehr ebenso entgegen wie die klar reduzierten Gesamtladezeiten. (ah)
100 Tage ElektroBus-Linie in Osnabrück

Seit über 100 Tagen setzt der Verkehrsbetrieb der Stadtwerke Osnabrück auf moderne Speichertechnik im Linienbetrieb.