„Wir müssen aus den bitteren Erfahrungen der Pandemie lernen und die richtigen Schlüsse für die Zukunft ziehen“, sagte DTV-Geschäftsführer Norbert Kunz. „Viele Experten sagen voraus, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis es wieder eine Pandemie geben wird.“ Es sei deshalb dringend notwendig, auf den erneuten Ernstfall besser vorbereitet zu sein.
Für den Tourismus in Deutschland seien neben den flächendeckenden Schließungen besonders die unterschiedlichen Regelungen in den Bundesländern eine große Belastung gewesen, sagte Kunz. „Vieles war damals nicht überschaubar und nachvollziehbar, manchmal galten in 100 Metern Entfernung andere Bestimmungen, nur weil eine Landesgrenze dazwischen lag“, erinnerte Norbert Kunz.
Tourismus braucht Planbarkeit
Die Betriebe hätten damals schnell und flexibel reagiert und alle Hygiene- und Abstandsregeln gewissenhaft umgesetzt, um schnell wieder Gäste begrüßen zu können und Sicherheit für die Beschäftigten zu ermöglichen. „Wir sind es ihnen schuldig, sie in einer Ausnahmesituation nicht allein zu lassen.“
Es brauche für die Tourismusorte und -akteure sowie die Reisenden ein Mindestmaß an Planbarkeit. Die Erfahrungen hätten gezeigt, dass die richtigen Maßnahmen zum Infektionsschutz einem Lockdown als letztes Mittel häufig vorbeugen könnten.
Flickenteppich an Regelungen künftig vermeiden
Es sei erschreckend, dass bereits seit 2012 ein Pandemie-Szenario vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz vorlag, das nahezu deckungsgleich dem Verlauf der späteren Covid-Pandemie entsprach. „Es bringt nichts, wenn solche Papiere ausgearbeitet, aber nicht ernst genommen werden und in der Schublade landen“, sagt Norbert Kunz.
Die Ergebnisse der Enquete-Kommission müssten deshalb dringend in die politischen Entscheidungsprozesse einfließen: „Nur durch Verlässlichkeit können wir einen regulatorischen Flickenteppich in der Zukunft vermeiden.“