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Ausbildung: 59 Prozent weniger angehende Tourismuskaufleute

16.12.2020 09:25 Uhr
Ausbildung: 59 Prozent weniger angehende Tourismuskaufleute
Auch bei den Berufskraftfahrern wurden 19,2 Prozent weniger neue Ausbildungsverträge geschlossen als im Vorjahr
© Foto: Andreas Arnold/dpa/picture alliance

Nach Zahlen des Bundesinstituts für Berufsbildung und der Bundesagentur für Arbeit lässt die Corona-Pandemie den Ausbildungsmarkt nicht unberührt.

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Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge liegt im Corona-Jahr um 57.600 beziehungsweise elf Prozent unter dem Vorjahreswert. Den stärksten relativen Vertragsrückgang erlitt die Ausbildung zum Tourismuskaufmann/-frau mit 1.017 weniger Stellen (-58,8 %), gefolgt von den Berufen Fachkraft für Veranstaltungstechnik (-495/-37,4%) und Veranstaltungskaufmann/-frau (-675/-36,2%). Zudem finden sich mit den Ausbildungen zum/zur Hotelfachmann/-frau (-2.547/-29,9 %), zur Fachkraft im Gastgewerbe (-534/-24,0 %) und zum/zur Restaurantfachmann/-frau (-582/-22,3 %) drei Berufe aus dem Hotel- und Gastgewerbe unter den 20 Berufen mit den stärksten Rückgängen. Ebenfalls stark betroffen war der Beruf Koch/Köchin (-1.749 /-21,3 %). Bei den Berufskraftfahrern wurden 777 oder 19,2 Prozent weniger neue Ausbildungsverträge geschlossen als im Vorjahr. Allgemein waren zum 30. September zudem fast zwölf Prozent (Vorjahr: 9,4 Prozent) der verfügbaren Lehrstellen nicht besetzt. Die Gründe: Nach einer Erhebung des Bundesinstituts für Berufsbildung (bibb) sowie der Ausbildungsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) befinden sich sowohl Angebot (-8,8 %) als auch die Nachfrage (-8,9 %) nach Ausbildungsplätzen im Sturzflug, hinzu kommen zunehmende Passungsprobleme. Denn Ausbildungsmessen, Jobbörsen und Betriebspraktika konnten in den meisten Regionen in diesem Jahr nicht stattfinden.

Markt schrumpfte schon vor Corona

Allerdings schrumpfte der Ausbildungsmarkt laut der Analyse schon vor der Pandemie unter anderem infolge sinkender Schulabgängerzahlen. BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser ruft dazu auf, sich nach Überwinden der Coronakrise nicht auf eine automatische Neubelebung zu verlassen. "Denn die Finanzkrise 2008/2009 hat bereits gezeigt, dass eine einmal erfolgte Abkehr vom dualen Ausbildungssystem nur unter größten Anstrengungen wieder umzukehren ist. Zwar hat die Corona-Pandemie dem Ansehen des dualen Systems nicht geschadet, da viele system- und versorgungsrelevante Berufe hier ausgebildet werden. Die Motivation zur Ausbildungsteilnahme hängt aber nicht nur von deren Attraktivität ab, sondern auch von der Erwartung, die Ausbildung frei von größeren Störungen, Einschränkungen oder gar Existenzsorgen erfolgreich durchlaufen zu können. Dies trifft auf die Betriebe ebenso zu wie auf die jungen Menschen. Es muss daher alles dafür getan werden, dass sich die im Zusammenhang mit der Pandemie entstandene Verunsicherung nicht chronisch verfestigt. Das laufende Ausbildungs- und Vermittlungsjahr wird allein schon deshalb erneut äußerst schwierig werden."

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