Eine Nachrüstung von Pkw mittels Softwareupdates wird jedoch nicht reichen, wesentliche Luftverbesserungen zu erreichen und die Emissionsminderungsziele des Verkehrssektors einzuhalten, so der bdo. Hierfür ist es entscheidend, Maßnahmen zur Stärkung des öffentlichen Verkehrs zu forcieren. „Vom Diesel-Gipfel hätte ein starkes Signal für die Stärkung des öffentlichen Verkehrs ausgehen können. Leider ist das nicht geschehen. Um der Verkehrswende wirklich zum Erfolg zu verhelfen und den Anteil des motorisierten Individualverkehrs zu senken, wären mutigere Maßnahmen erforderlich gewesen“, so Anja Ludwig, die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des bdo. „Wir begrüßen, dass bestehende Förderprogramme zur Anschaffung von Elektro-, Erdgas- und Hyprid-Oberleitungsbussen deutlich aufgestockt werden sollen. Dabei ist allerdings zu beachten, dass auch mittelständische Busunternehmen partizipieren können. Die heutigen Förderungsmaßnahmen haben große Flottenbetreiber im Fokus. Der Busmittelstand wird dabei zu wenig berücksichtigt. Wir brauchen unkomplizierte, praxistaugliche Förderprogramme, die auch auf klein- und mittelständische Unternehmen zugeschnitten sind. Für eine weitere Verbesserung und Stärkung des öffentlichen Verkehrs bietet der bdo seine Expertise für die geplanten Expertenrunden an, wenn es darum geht, die Maßnahmen des Diesel-Gipfels zu konkretisieren und in die Praxis zu überführen.“
Bei allen Forderungen nach einer schnellen Umstellung der Fahrzeugflotten im ÖPNV stellt der bdo jedoch außerdem Eines klar: Laut Umweltbundesamt hätte eine Umstellung aller Diesel-Busse auf elektrische Antriebe keine signifikante Auswirkung auf die Luftqualität. Eine entscheidende Rolle kommt daher auch mittelfristig weiterhin dem Diesel-Bus zu, der sowohl im ÖPNV als auch auf der Fernlinie noch ohne echte Alternative ist. (ts)