Zuvor hatten Bahn-Interessen-Verbände eigene Berechnungen aus ihren Häusern vorgelegt. „Wir freuen uns, dass Bus und Bahn so hervorragende Verbrauchs- und Klimawerte haben und damit gemeinsam einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten“, erklärte Leonard. Sie vermisste in der Mitteilung der Allianz pro Schiene, des VDV und des Verbandes der Bahnindustrie allerdings konkrete Zahlen und wie diese hergeleitet werden. „Deshalb halten wir uns weiter an die Daten des Umweltbundesamtes.“ Das UBA gibt für Busse im Gelegenheits- und Fernlinienverkehr ein Verbrauch von Benzinäquivalent von 1,4 Litern auf 100 Personenkilometern an. Die Bahn im Fernverkehr kommt auf 1,9 Liter. Beim Treibhausgasausstoß liegt der Bus mit 32 Gramm pro Personenkilometer vor der Bahn mit 41 Gramm pro Personenkilometer.
Der bdo appellierte an alle Akteure der Mobilitätsbranche, nicht mehr die Verkehrsträger gegenseitig auszuspielen. „Wir müssen endlich gemeinsam im Zeitalter der Multimodalität ankommen“, sagte Leonard. „Schiene gegen Straße – das ist veraltetes Lagerdenken. Multimodaler Verkehr bedeutet, dass die Kunden ihre Verkehrsmittel nach ihren Wünschen frei wählen und vor allem frei kombinieren sollen, so wie es Sinn macht. Die Verbraucher achten dabei auch auf die Klimawerte. Gut, dass Bus und Bahn dabei gemeinsam so weit vorne liegen.“
Eine Umfrage des bdo hatte ergeben, dass die private Omnibuswirtschaft in Deutschland über den modernsten und umweltfreundlichsten Wagenpark verfügt. „Die Unternehmen haben Milliarden in die neueste Technik investiert. Die Motoren der Busse unterlagen in den zurückliegenden Jahren einer unglaublichen technischen Evolution“, sagte Leonard. Es sei ein klares Ziel der internationalen Busbranche, beim Klimaschutz und der Luftreinheit noch weitere Verbesserungen zu erzielen. „Wenn es um Emissions-Fragen geht, dann ist der Bus Teil der Lösung. Seit Anfang der 90er Jahre wurde der Ausstoß von Partikelmasse und Stickoxiden auf einen Bruchteil reduziert. Inzwischen haben private Unternehmen Elektrobusse in den Regelbetrieb genommen, weitere alternative Antriebe wie Erdgas sind stark vertreten.“ Gerade deshalb dürften der Busbranche keine Steine in den Weg gelegt werden und sei ist gut, dass Ideen zu einer blauen Plakette wieder in der Schublade verschwunden seien. Leonard weiter: „Bevor es weitere Überlegungen zu Überregulierungen gibt, müssen die bereits gekauften Busse in den gesetzlichen Fristen abgeschrieben werden. Sonst werden die privaten Unternehmen doppelt benachteiligt, da sie deutlich innovativer investiert haben als der Rest.“ (ah)