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ÖPNV: VDV und Verdi legen gemeinsames Zielbild vor

21.01.2025 12:08 Uhr | Lesezeit: 3 min
Fahrgäste im Linienbus in Deutschland
VDV und Verdi haben ein gemeinsames Zielbild für den ÖPNV in Deutschland bis 2035 erarbeitet
© Foto: izusek/iStock/Getty Images

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und die Gewerkschaft Verdi haben erstmals ein gemeinsames Papier vorgelegt, in dem eine Vision für den ÖPNV bis 2035 skizziert wird.

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Der VDV und Verdi schreiben in dem gemeinsamen Papier, dass der ÖPNV in Deutschland „leistungsstark und attraktiv“ sein müsse, um „im Sinne der Daseinsvorsorge und des Klimaschutzes einen wichtigen gesamtgesellschaftlichen Beitrag leisten zu können“. Dafür würden „qualitativ hochwertige und sozial verträgliche Angebote und entsprechende Rahmenbedingungen“ benötigt. Dies sei aber „nur möglich, wenn die verantwortlichen politischen Akteure in Bund, Ländern und Kommunen sich klar und eindeutig zu einem starken und zukunftsfähigen ÖPNV bekennen und diesen auch planbar und nachhaltig finanzieren“, heiß es weiter.

Unter den Überschriften „Qualität und Angebot“, „Qualität der Arbeit“ sowie „Finanzierung und Regulierung“ vereint das Papier die Perspektiven der Branche und der Beschäftigten. In einem mehrmonatigen gemeinsamen Prozess hatten Vertreter des VDV und Verdi das gemeinsame Zielbild für den ÖPNV in Deutschland bis 2035 erarbeitet und abgestimmt.
„Wir befinden uns als Branche in einer herausfordernden Transformation: Die Finanzierung des Betriebs ist zunehmend schwierig, notwendige finanzielle Mittel in ausreichender Höhe für dringende Ausbau- und Modernisierungsmaßnahmen sind nicht in Sicht“, beschrieb VDV-Präsident Ingo Wortmann die aktuelle Situation.

Druck auf Verkehrsunternehmen steigt

„Gleichzeitig soll und muss der ÖPNV wichtige gesellschaftliche Ziele im Bereich der Daseinsvorsorge und des Klimaschutzes erfüllen. Das erhöht den Druck auf die Verkehrsunternehmen und ihre Beschäftigten immens“, führte Wortmann weiter aus. „Damit die Branche den Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft gerecht werden kann, braucht es politisch verlässliche Lösungen und starke Partnerschaften. Die Gestaltung eines modernen ÖPNV ist eine Aufgabe, die wir nur gemeinsam und mit Unterstützung der politisch Verantwortlichen in Bund, Ländern und Kommunen bewältigen können.“

Die Positionierung von VDV und Verdi zum jetzigen Zeitpunkt sei „ein richtiger und wichtiger Schritt und ein Aufruf zum Dialog“, sagte Wortmann. „Vor uns liegt eine herausfordernde Tarifrunde zwischen Verdi und unseren Mitgliedern. Aber das darf uns trotz der dort unterschiedlichen Positionen nicht davon abhalten, da gemeinsam aktiv zu sein, wo uns etwas verbindet. Und das ist hier der Fall: Wir sorgen uns um Infrastruktur und Betrieb der öffentlichen Mobilität.“

Verlässliche Rahmenbedingungen nötig

Die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle erklärte: „Deutschland ist auf einen funktionierenden ÖPNV angewiesen. Mit Bussen und Bahnen fahren die Menschen zur Arbeit, zur Schule, zum Sport und auch am späten Abend noch nach Hause. Aber sie müssen sich auf das Angebot verlassen können. Um das zu gewährleisten, sind wir auf die zahlreichen engagierten Beschäftigten angewiesen. Wir wollen sie halten und wir wollen einsatzfreudigen Nachwuchs gewinnen, dafür brauchen wir gute Arbeitsbedingungen, eine angemessene und attraktive Vergütung und ein modernes Arbeitsumfeld.“

Der ÖPNV müsse auch am Arbeitsmarkt als „Gewinner aus der Transformation des Verkehrssektors hervorgehen“, sagte Behle. Dazu würden VDV und Verdi „Wege entwickeln, wie die Transformation im öffentlichen Verkehr gemeinsam gestaltet werden kann“.

„Der ÖPNV ist mehr als ein Mobilitätsangebot. Er ist Garant für soziale Teilhabe, gelebten Klimaschutz und ein essenzieller Bestandteil einer stabilen Daseinsvorsorge in einer funktionierenden, demokratischen Gesellschaft. Um diese Funktion zu erfüllen, brauchen wir von den politisch Verantwortlichen verlässliche und planbare Rahmenbedingungen, vor allem bei der Finanzierung“, erklärten Behle und Wortmann abschließend.

Das gemeinsame Papier von VDV und Verdi finden Sie hier.

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