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Berlin: 29-Euro-Ticket käme für die Stadt teuer

24.08.2023 15:27 Uhr | Lesezeit: 3 min
Deutschlandticket flankierende Angebote in Berlin-Brandenburg
Die SPD hatte sich im Wahlkampf für das 29-Euro-Ticket für alle ausgesprochen, die CDU befürwortete ein ähnliches Modell
© Foto: GettyImages/Reinhard Krull

Ein berlinweites 29-Euro-Ticket könnte jährlich bis zu 335 Millionen Euro kosten, die Opposition kritisiert das Vorhaben des schwarz-roten Senats daher deutlich.

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Die Wiedereinführung des vom schwarz-roten Senat in Aussicht gestellten berlinweiten 29-Euro-Tickets würde pro Jahr zwischen 250 und 335 Millionen Euro kosten. Das geht aus einer Antwort der Senatsverkehrsverwaltung auf eine Anfrage der Grünen-Abgeordneten Oda Hassepaß hervor, die der „Deutschen Presse-Agentur“ vorliegt. Die erwarteten Kosten seien abhängig von konkreten Umsetzungsdetails, heißt es darin.

Alternativ lägen dagegen die Kosten für ein billigeres Deutschlandticket für 29 statt 49 Euro für Gruppen wie Auszubildende, Senioren und Studierende bei voraussichtlich rund 27 bis 50 Millionen Euro jährlich. Das wäre ein Zehntel der Kosten für das 29-Euro-Ticket für alle im Tarifbereich AB. Zuerst hatte die Tageszeitung „Taz“ darüber berichtet.

Hassepaß, verkehrspolitische Sprecherin der Grünen, kritisierte, das 29-Euro-Ticket ergebe keinen Sinn. Es bleibe dabei, dass weder der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) noch das Land Brandenburg irgendeine Sympathie für die Berliner Extrawurst erkennen ließen. Beide müssten einem 29-Euro-Ticket zustimmen. Ob sich die Senatspläne überhaupt realisieren ließen, stehe somit ohnehin in den Sternen. Am Ende sei niemandem mit dem tarifpolitischen Stellungskrieg zwischen Berlin und seinen Partnern geholfen.

Der verkehrspolitische Sprecher der Linksfraktion, Kristian Ronneburg, wies darauf hin, dass Berlin das bundesweite 49-Euro-Ticket unabhängig von eigenen Sondertickets mit im Haushaltsentwurf vorgesehenen 271 Millionen Euro pro Jahr sowieso mitfinanzieren müsse. Daher wäre es aus seiner Sicht klüger, mit einem zielgerichteten Rabatt auf dem Deutschlandticket aufzusetzen, „statt mit einem eigenständigen Abo dafür zu sorgen, dass sich die Tickets gegenseitig kannibalisieren“.

Die SPD hatte sich im Wahlkampf für das 29-Euro-Ticket für alle ausgesprochen, die CDU befürwortete ein ähnliches Modell. Finanzsenator Stefan Evers hatte Ende Mai betont, die Wiedereinführung des 29-Euro-Tickets für alle sei fest verabredet. Einen konkreten Zeitpunkt dafür nannte er nicht. Auch die Verkehrsverwaltung hält sich in den Antworten auf die Grünen-Anfrage zu Details des 29-Euro-Tickets oder zum Stand der Verhandlungen mit dem VBB bedeckt.

Der schwarz-rote Senat will mit einem Sondervermögen von zunächst fünf Milliarden Euro Maßnahmen zum Klimaschutz finanzieren. Aus dem Topf könnten auch die Kosten für das 29-Euro-Ticket finanziert werden.

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