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Deutschlandticket: Fahrgastzahlen in Bus und Bahn deutlich gestiegen

14.08.2023 14:04 Uhr | Lesezeit: 4 min
Deutschlandticket: Fahrgastzahlen in Bus und Bahn deutlich gestiegen
Laut Marego gibt es die höchste Verkaufsdichte für das Deutschlandticket in der Magdeburger Innenstadt
© Foto: MVB/Stefan Deutsch

Rund drei Monate nach Einführung des Deutschlandtickets ziehen viele Verkehrsverbünde mit Blick auf die Fahrgastzahlen ein positives Fazit. Teilweise seien die Fahrgastzahlen um zehn bis 25 Prozent gestiegen.

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Auf vielen Strecken in Mitteldeutschland ließe sich ein deutlicher Zuwachs bei den Fahrgästen feststellen, teilte der Mitteldeutsche Verkehrsverbund (MDV) auf Anfrage mit. Im gesamten Netz, das sich vor allem um die Städte Leipzig und Halle verteilt, sei es ein Anstieg von rund zehn Prozent. Einige Bahnunternehmen würden sogar von einem Zuwachs von 20 bis 25 Prozent berichten.

Die Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) teilten mit, derzeit rund 15 Prozent mehr Fahrgäste zu haben als im gleichen Zeitraum Mai bis Juli 2019, also vor der Corona-Pandemie. Während früher deutlicher weniger Menschen Bus und Bahn während des Sommers nutzten, gebe es diesen Effekt in diesem Jahr nicht. Im vergangenen Jahr, bei der Einführung des sogenannten 9-Euro-Tickets, seien es jedoch noch mehr Fahrgäste gewesen.

Der Magdeburger Regionalverkehrsverbund (Marego) teilte mit, viele Pendler, die ohnehin mit Bus und Bahn unterwegs seien, hätten ihr bisheriges Monatsabo auf das Deutschlandticket umgestellt. Knapp jeder Zweite habe dies getan. Die höchste Verkaufsdichte für das Deutschlandticket gebe es bei Anwohnern aus der Magdeburger Innenstadt. Je weiter entfernt die Menschen vom Zentrum wohnten, desto geringer sei die Verkaufsdichte gewesen. Von rund 15.000 verkauften Tickets über den Marego-Verbund seien 10.000 in der Landeshauptstadt verkauft worden. Die restlichen 5000 verteilten sich auf die Landkreise Börde, Salzlandkreis und Jerichower Land.

Auch in Halle ist die Havag mit dem Deutschlandticket zufrieden. Es entwickele sich positiver als ursprünglich angenommen, sagte eine Sprecherin. Zwar lägen keine konkreten Fahrgastzahlen vor, aber allein von Mai, dem Monat der Einführung des Tickets, bis August habe es einen Anstieg um rund 52 Prozent bei den Deutschlandtickets gegeben. Derzeit nutzten es 34.500 Kunden.

ÖPNV-Angebot muss ausgebaut werden

In Sachsen hat sich das Deutschlandticket hat sich in Sachsen nach Einschätzung der fünf Verkehrsverbünde bewährt. Auf einigen Bahnstrecken konnten deutliche Zuwächse verzeichnet werden, wie der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) auf Anfrage der „Deutschen Presse-Agentur“ mitteilte. Im Vergleich zum Vor-Pandemie-Jahr 2019 habe es im Mai auf der Bahnstrecke zwischen Dresden und Leipzig einen Zuwachs von mehr als 39 Prozent gegeben. Auch die Dresdner S-Bahn erzielte im Mai einen Zuwachs von mehr als 23 Prozent.

Der Mitteldeutsche Verkehrsverbund (MDV) meldete ähnliche Zahlen. Demnach lockten einige der Bahnunternehmen aufgrund des Deutschlandtickets 20 bis 25 Prozent mehr Fahrgäste an. „Wir sehen uns daher bestätigt in unserer Forderung an die politischen Entscheider bei Bund und Länder, nicht nur ein Deutschlandticket weiter zu finanzieren, sondern vor allem auch das Angebot zu ertüchtigen“, sagte eine Sprecherin.

Dem Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON) zufolge ist besonders in den Zügen der Länderbahnen und der Ostdeutschen Eisenbahn (ODEG) ein Anstieg der Fahrgastzahlen spürbar. Der Verkehrsverbund schätze diesen auf etwa 20 Prozent, wobei der Anteil im ländlichen Raum, wo nur wenige Busse fahren, geringer sei als im Bahnverkehr oder in den größeren Städten.

Auch der Verkehrsverbund Vogtland (VVV) sieht die Nachfrage seitens der Fahrgäste durchaus positiv. Sie wachse seit Einführung des Deutschlandtickets kontinuierlich. So wurden allein über den VVV monatlich rund 2000 digitale Deutschlandtickets vertrieben.

Bis zu 25 Prozent mehr Fahrgäste

Sehr konkrete Zahlen nannte der Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS). Auch hier sei eine stetige Zunahme des Fahrgastaufkommens zu verzeichnen. Während zum Stichtag 30. Mai der VMS noch 14 174 Deutschlandtickets verkauft hatte, waren es Ende Juli bereits 18.074.

Für Ende August rechne der Verbund mit rund 18.700 Tickets. Demnach wurden die Zahlen der Deutschen Bahn und der Mitteldeutschen Regiobahn (MRB) hierbei nicht mitgezählt. Insgesamt habe der VMS 2260 Neukunden aufgrund des Deutschlandtickets gewonnen.

Auch die Deutsche Bahn verzeichnete nach eigenen Angaben 20 bis 25 Prozent mehr Fahrgäste seit der Einführung des 49 Euro teuren Tickets.

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