Die Parteien einer künftigen Ampel-Koalition haben angesichts der steigenden Infektionszahlen in Deutschland die Einführung einer 3G-Regelung in öffentlichen Verkehrsmitteln vorgeschlagen. „Wir werden die vorliegenden Vorschläge der Ampel-Koalitionäre zu einer möglichen 3-G-Regel in Bussen und Bahnen intensiv prüfen und versuchen, eine unter den gegebenen Rahmenbedingungen umsetzbare Lösung zu erarbeiten“, kommentierte Oliver Wolff, Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) diese Pläne.
Ziel der Branche sei es seit Beginn der Pandemie gewesen, diese durch die Umsetzung geeigneter Maßnahmen bestmöglich einzudämmen. Angesicht der nun stark steigenden Inzidenzen sei es nachvollziehbar, dass „auch im öffentlichen Verkehr entsprechende Verschärfungen diskutiert werden“, sagte Wolff. Allerdings müsse man dabei berücksichtigen, dass in einem offenen System mit täglich mehreren Millionen Fahrgästen keine lückenlosen Kontrollen stattfinden können. „Gerade im Nahverkehr mit häufigem Fahrgastwechsel und Haltestellen in kurzen Abständen ist dies, wenn überhaupt, nur stichprobenartig umsetzbar. Zudem besteht im ÖPNV eine Beförderungspflicht der Fahrgäste, die nur unter ganz bestimmten Kriterien ausgesetzt werden darf. Sofern die künftigen Regierungskoalitionäre sich weitergehende Kontrollen vorstellen, müssen sie die Frage beantworten, wie die öffentliche Mobilität dann aufrechterhalten werden soll und ob beispielsweise die Bundespolizei die Kontrollen dann auch im ÖPNV durchführt.“