Mit den gemeinsamen Transporten von Menschen und Gütern in einem „KombiBus“ sollten sich trotz der sinkenden Zahl der Menschen auf dem Land Busfahrten wieder mehr lohnen, sagte Lars Böhme, Geschäftsführer der Uckermärkischen Verkehrsgesellschaft (UVG), auf der heutigen Präsentation des Projekts in Potsdam. Der „KombiBus“ zählt zu den sechs Gewinnern des Ideenwettstreits „Daseinsvorsorge 2030”. Dieser war im vergangenen Jahr vom Bundesinnenministerium ausgerufen worden. Bisher gibt es die Ideen nur auf dem Papier. Die Projektplanung wird mit 150.000 Euro vom Bundesinnenministerium finanziert, dem die Ergebnisse im August 2011 vorgestellt werden. Überzeugt die Ausarbeitung, kann bereits im Herbst mit der Umsetzung des Projekts „KombiBus” gestartet werden. Bis dahin müssen jedoch noch rechtliche Barrieren geklärt werden, da im Gesetz bisher gemeinsame Personen- und Warentransporte nicht vorgesehen sind. Der Kreis hoffe, mit gebündelten Personen- und Warentransporten den „fortschreitenden Rückzug der Infrastruktur aus der Uckermark“ auszugleichen, ergänzte die Amtsleiterin für Kreisentwicklung, Britt Stordeur. Die Uckermark sei flächenmäßig der größte Landkreis der Bundesrepublik, verliere jedoch stetig an Einwohnern. Die Einwohnerzahlen seien von 174.000 im Jahr 1987 auf heute 130.000 zurückgegangen, erklärte Stordeur. Durch sinkende Fahrgastzahlen sei die Infrastruktur für die öffentliche Hand „immer schwerer zu bezahlen“. Von einer Bündelung der Transporte könnten sowohl die kreiseigene UVG als auch künftige Partnerfirmen profitieren, „weil wir nur einmal dieselbe Strecke fahren müssen“, stellte Boehme fest. (ah)
Der KombiBus als Antwort auf den demografischen Wandel

In der Uckermark sollen Fahrer öffentlicher Busse künftig auch Pakete und Lebensmittel ausliefern sowie kranke Menschen zum Arzt bringen.