Das meldet das Vergleichsportal Fernbusse.de. Ursachen waren die durch FlixBus vorangetriebene Marktkonsolidierung sowie die aggressive Preispolitik der Bahn. Gleichzeitig stiegen nach dem Preiskampf Anfang 2016 die Durchschnittspreise im letzten Quartal wieder leicht.
25,3 Millionen Reisende nutzten im Jahr 2016 den Fernbus, davon waren 16,6 Millionen (plus 3,8 Prozent) im Inland unterwegs und 8,7 Millionen (plus 19,2 Prozent) auf grenzüberschreitenden Linien. Der Crossborder-Anteil wächst damit im Vergleich zum Vorjahr stärker. Zurückzuführen ist das moderate Marktwachstum auf mehrere Faktoren. So ging mit der Marktkonzentration zum Jahresende eine leichte Preissteigerung sowie die Einstellung einiger wenig lukrativer Linien einher. Auch setzte die Bahn mit immer mehr und aggressiv vermarkteten Sparangeboten der Fernbus-Konkurrenz zu und wird diesen Kurs wohl fortsetzen. Auch für das Jahr 2017 ist daher ein moderates Wachstum am Fernbus-Markt zu erwarten.
Wie eine Analyse der durchschnittlichen Preise aller über das Vergleichsportal Fernbusse.de getätigten Buchungen zeigt, sind die Ticketpreise über das Jahr 2016 hinweg leicht angestiegen. Während im Jahr 2015 und in der ersten Hälfte 2016 die Preise aufgrund des starken Konkurrenzkampfes sanken, legten die Ticketpreise vor allem in der zweiten Jahreshälfte zu. Dennoch sind sie noch nicht auf dem historischen Höchststand. So lagen die Preise im ersten Quartal 2015 mit im Schnitt 24,43 Euro über den durchschnittlichen Ticketpreisen von Oktober bis Dezember 2016 mit 23,21 Euro.
Zum vierten Mal hat Fernbusse.de zur Wahl zum Fernbus des Jahres aufgerufen. Mit DeinBus.de, Eurolines, FlixBus, Hellö, IC Bus und Student Agency standen alle wichtigen Anbieter auf den deutschen Straßen zur Wahl. Den Gesamtsieg „Fernbus des Jahres 2016“ konnte erneut DeinBus.de erringen. Im Online-Voting dominierte das Offenbacher Unternehmen klar, in puncto Service lag DeinBus.de nur einen Hauch hinter der erst 2016 gestarteten Busmarke Hellö der Österreichischen Bahn. An den abgegebenen Kundenbewertungen für Buskomfort, Pünktlichkeit und Service lässt sich die hohe Kundenzufriedenheit ablesen. Das beste Netz kürte die Fachjury des Vergleichsportals. Neben der bloßen Anzahl der Verbindungen wurden hier auch die durchschnittliche Frequenz der Linien pro Tag sowie Service- und Komfortleistungen berücksichtigt. Hier konnte FlixBus mit deutlichem Abstand siegen.
Mit der Liberalisierung des Fernbusmarkts in Deutschland hat sich der Fernreisemarkt nachhaltig verändert: „Das neue Reisemittel ist nun endgültig in der Breite angekommen und die Verbraucher profitieren gleich mehrfach. Die Preise im Fernbus sind weiterhin sehr niedrig, die Bahn steht unter Druck und reagiert mit günstigen Tickets und Serviceverbesserungen wie kostenlosem WLAN. Damit ist es deutlich attraktiver geworden, das eigene Auto stehen zu lassen“, so Geschäftsführer Marc Hofmann. (ah)