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Deutschlandticket: Geplante Preiserhöhung sorgt für Diskussionen

11.07.2024 10:31 Uhr | Lesezeit: 4 min
Ein junger Mann mit Deutschland-Ticket auf seinem Smartphone in städtischer Umgebung
Die Nutzer des Deutschlandtickets bräuchten Verlässlichkeit beim Preis, so eine oft gehörte Forderung
© Foto: picture alliance/Chromorange/Michael Bihlmayer

Bisher liegt der Preis des Deutschlandtickets bei 49 Euro im Monat, beim Sondertreffen der Verkehrsminister wurde deutlich, dass es dabei wahrscheinlich nicht bleiben wird. Wie eine Preiserhöhung ausfallen könnte, scheint völlig offen.

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So hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vor einer deutlichen Preiserhöhung beim Deutschlandticket gewarnt. Habeck sagte bei einem WAZ-Leserdialog in Essen, falls der Ticketpreis erhöht werde, sollte er nur minimal erhöht werden, sodass die Attraktion des Tickets „nicht zerstört“ werde.

Das Ticket sei auch deswegen so erfolgreich, weil es günstig sei, machte Habeck deutlich. „Und das soll auch so bleiben. Das muss auch so bleiben.“ Man würde sonst den großen Erfolg verspielen. Habeck verwies zugleich auf knappe Kassen im Bundeshaushalt. Mit Blick auf die im Herbst anstehenden Haushaltsverhandlungen im Bundestag sagte der Minister, es gebe Möglichkeiten, Gelder einzusparen und die Finanzierung an anderen Stellen zu erhöhen. Die Debatte beginne erst.

„Vielleicht endet sie auch so, dass das 49-Euro-Ticket nicht angehoben wird.“ Falls der Ticketpreis erhöht werde, sollte er nur minimal erhöht werden. „Mein Tipp wäre, es wird so kommen, dass das Ticket superattraktiv bleiben wird.“

Verlässlichkeit beim Preis gefordert

SPD-Bundestagsfraktionsvize Detlef Müller sagte der „Deutschen Presse-Agentur“, dass die aktuelle Debatte über die Zukunft des Deutschlandtickets „sachlicher“ werden müsse. „Ständige Diskussionen über den Preis nutzen niemandem und schaden schlussendlich dem Erfolg des Tickets. Das Deutschlandticket ist ein sehr gutes Angebot und wird deshalb so gerne angenommen.“ Die Nutzer, ob im Einzel-Abonnement oder im Jobticket, bräuchten Verlässlichkeit beim Preis.

„Die aktuellen Debatten über eventuelle Erhöhungen sind dafür Gift“, sagte Müller. Bund und Länder müssten sich bei der Finanzierung für die kommenden Jahre einigen. „Ich bin überzeugt, dass wir hier gemeinsam eine Lösung finden. Ein wichtiger Schritt ist, dass die restlichen Finanzmittel von 2023 nun in dieses und ins nächste Jahr übertragen werden.“

Verständnis für das Handeln der Bundesländer zeigte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium Michael Theurer (FDP): „Angesichts der allgemeinen Preissteigerungen und der Tarifabschlüsse mit den Ländern war es durchaus vorhersehbar und auch angemessen, dass es zu einer Preisanpassung kommen würde“, sagte Theurer der „Rheinischen Post“. Die Tarifhoheit für den ÖPNV liege bei den Ländern. „Dass die Länder für ihre Aufgaben nun auch öffentlich Verantwortung übernehmen, ist zu begrüßen.“

FDP sieht Einsparpotenziale bei den Verkehrsverbünden

Gleichwohl liege der Schlüssel für die Finanzierung des Tickets etwa in der Zahl der verkauften Abos sowie darin, dass „Effizienzreserven, die durch das Ticket in den Vertriebsstrukturen und bei der Zahl der Verkehrsverbünde freigesetzt wurden, auch tatsächlich genutzt werden“, betonte Theurer. Dies sollten die Bundesländer erst prüfen, bevor sie eine Preisdebatte aufmachten.

In eine ähnliche Richtung geht ein Vorstoß aus der FDP-Bundestagsfraktion. „Die ständigen Debatten über den Preis des Tickets von Herrn Krischer sollen von überfälligen Reformen ablenken“, teilte die FDP-Fraktionsvize, Carina Konrad, mit. „Überholte und teure Strukturen im Nahverkehr müssen reformiert werden.“

Um wie viel das Deutschlandticket ab dem kommenden Jahr teurer wird, ist bisher offen. Klären wollen die Bundesländer das auf einer weiteren Verkehrsministerkonferenz im Herbst, wie NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) als Vorsitzender der Konferenz erklärt hatte.

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