Die stark gestiegenen Energiepreisen würden zunehmend zu einer Gefahr für die Existenz der mittelständischen Transportunternehmen, warnte der Dachverband der Mobilitäts- und Logistikbranche Rheinland-Pfalz (Molo). Die aktuelle Entwicklung bei den Energiepreisen sei „eine nicht mehr tragfähige Kostenexplosion, die die Versorgung von Gütern und Mobilität in Frage stellt“, so der Verband.
Die täglich neuen Höchststände bei den Treibstoffkosten gefährden die wirtschaftliche Existenz von vielen Busunternehmen, erklärte Molo-Geschäftsführer Heiko Nagel. „Durch die Dieselpreisexplosion in den letzten Tagen drohen massive Einschnitte im ÖPNV oder der Wegfall von Schulverkehren“, so Nagel.
Die Situation habe sich mittlerweile so zugespitzt, dass „Unternehmen auch bereits über Anträge zur Entbindung von der Bedienpflicht nachdenken“, fügte sein Geschäftsführerkollege Guido Borning hinzu. Die wichtigen und lebensnotwendigen Patientenfahrten, die Beförderung von älteren, mobilitätseingeschränkten Personen sind für die Mobilitätsversorgung in der Fläche nicht wegzudenken und werden auch trotz dramatischer Treibstoffkostenentwicklung durchgeführt – die Rolle der Mobilitätswirtschaft ist systemrelevant und unverzichtbar, das hat nicht zuletzt die andauernde Corona-Pandemie deutlich aufgezeigt.
Molo vermisst Signale seitens der Politik
„Keine unternehmerische Kalkulation konnte jedoch die aktuellen Preissteigerungen abbilden. Ohne eine Unterstützung durch die Politik schafft der Preisschock beim Diesel das, was zwei Jahre Corona-Pandemie nicht geschafft hat: Den Busmittelstand wie auch die Taxi- und Mietwagenunternehmen in die Insolvenz zu treiben“, befürchten die Verbandsvertreter.
Obwohl die gesamte Verkehrsbranche bereits seit Wochen auf die Problemlage aufmerksam macht, sei man doch sehr enttäuscht, dass keinerlei Signale seitens der Politik kommen, sagten Borning und Nagel unisono. Die Einführung von Gewerbediesel könnte die Situation deutlich entschärfen, schlagen die Molo-Geschäftsführer vor. Man habe sich in der Angelegenheit in einem Brandbrief direkt an die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) gewandt und schnellstmöglich Unterstützung seitens der Landesregierung eingefordert.