Die Hauptgeschäftsführerin des bdo Bundesverbandes Deutscher Omnibusunternehmer sagte in Berlin mit Blick auf die Verkehrsprognose 2030 des Bundesverkehrsministeriums: „Die Verkehrsprognose zeigt, dass der Omnibus tief in der Mitte der Gesellschaft verwurzelt ist. Der öffentliche Straßenpersonenverkehr wird laut Prognose 2030 inklusive der Fernlinien um sechs Prozent zunehmen - trotz abnehmender Einwohnerzahlen. Davon profitiert auch der eigenwirtschaftlich erbrachte ÖPNV. Die Belastungsprobe für unsere Straßenverkehrsinfrastruktur müssen wir deshalb gemeinsam stemmen, wobei wir nicht vergessen dürfen, dass ein durchschnittlich besetzter Bus rund 30 Autos von der Straße nimmt. Damit entlastet der Omnibus schon heute die Straßeninfrastruktur. Zudem ist der Bus nicht nur das umweltfreundlichste und im Straßenverkehr sicherste Verkehrsmittel. Er deckt auch einer DIW-Studie zufolge 300 Prozent seiner Wegekosten. Der Bus dämpft damit das starke Wachstum im Pkw-Verkehr ab und schafft Raum für die Beförderung mit umweltfreundlichen, öffentlichen Verkehrsmitteln.“
Der ökologische Verkehrsclub VCD kritisiert die jetzt von Verkehrsminister Dobrindt vorgestellte Verkehrsprognose 2030 als „reine Wunschvorstellung eines auf Wachstum orientierten Ministeriums“. Mit den Instrumenten der Vergangenheit soll weiter gemacht werden wie bisher, so der VCD in einer Pressemitteilung. Zukunftsfähigkeit sehe anders aus. Alexander Dobrindt nutze die von ihm bestellte Verkehrsprognose, die Grundlage für den neuen Bundesverkehrswegeplan sein wird, vor allem als Argument für den weiteren Ausbau der Infrastruktur und somit für die Zubetonierung der Landschaft. Die Klimaschutzziele der Bundesregierung, die zwingend mit einer Verringerung des Energieverbrauchs im Verkehr einhergehen, würden völlig außer Acht gelassen. Genauso wie die Tatsache ausgeblendet werde, dass die gleiche Bundesregierung bislang nicht einmal die zeitgemäße Instandhaltung der schon bestehenden Verkehrsinfrastrukturen in Bund, Ländern und Kommunen sicherstellen könne. (ah)