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Fachkräftemangel: Die meisten Busfahrer sind Quereinsteiger

16.05.2025 10:30 Uhr | Lesezeit: 3 min
Reisebusfahrer am Steuer eines Reisebusses, der seine Fahrt vorbereitet
Lediglich 46 Prozent der Befragten haben ihre erste Ausbildung in der Verkehrsbranche absolviert
© Foto: welcomia/Getty Images Plus/iStock

Der Mangel an Bus- und Bahnfahrern ist groß. Schon jetzt fehlen der Branche rund 20.000 Beschäftigte, der VDV empfiehlt die Gruppe der Quereinsteiger in den Blick zu nehmen.

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Von den rund 140.000 Bus- und Bahnfahrern in Deutschland kommt einer Branchenumfrage zufolge mehr als die Hälfte aus anderen Berufen. Lediglich knapp 46 Prozent der Befragten hätten ihre erste Ausbildung in der Verkehrsbranche absolviert, teilte der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) mit, der die Umfrage unter Fahrern von Bussen und Bahnen in Auftrag gegeben hatte

„Über 54 Prozent der Befragten kamen als Quereinsteigende in die Branche“, hieß es. „Die Prozesse zur Bewerbung, Einarbeitung und Qualifikation müssen stärker auf diese Zielgruppe ausgerichtet sein.“ Insbesondere für Interessierte unter 30 Jahren sei eine digitale Ansprache und eine moderne Unternehmenskultur wichtig. Politisch müssten Qualifizierungshürden abgebaut werden, etwa über einen einfacheren Erwerb des Busführerscheins oder flexiblere Anforderungen an die Sprachfähigkeiten. 

Der Verkehrsbranche fehlt in großem Umfang Fahrpersonal. Schon jetzt gebe es eine Lücke von rund 20.000 Fahrerinnen und Fahrern. Allein im Bus- und Tramfahrdienst gingen jedes Jahr rund 6000 in den Ruhestand. 

Ein Problem ist dabei auch der schlechte Ruf dieser Berufe. Mehr als die Hälfte der Befragten bewertete das Image des Bus- und Zugfahrerberufs als „eher negativ“ oder sogar „sehr negativ“. Lediglich knapp 20 Prozent sehen ein eher oder sehr positives Bild. Die Beschäftigten vermissen demnach Wertschätzung und Respekt der Fahrgäste. Sie kritisieren ungünstige Arbeitszeiten und eine zu niedrige Bezahlung. 

Es brauche daher eine bessere Sicherheits-Kooperation mit den Behörden und eine wertschätzende Unternehmenskultur, betonte der VDV. Für die Umfrage wurden zwischen November 2024 und Januar 2025 mehr als 1400 Fahrdienst-Beschäftigte befragt.

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KOMMENTARE

Klaiber Angelika

25.05.2025 - 15:02 Uhr

Hallo, Ich bin auch Quereinsteiger . Der Chef meines Mannes fragte mich , ob ich nicht den Führerschein für den Bus machen möchte. Er suchte Fahrer . Es ist nur eine kleine Firma und fast ausschließlich Quereinsteiger. Wobei die Qualität laut der Fahrgäste sehr unterschiedlich ist. Dabei muß man sagen , daß die Fahrpläne teils sehr an dem realen Fahrgeschäft vorbeigehen und viele Fahrer etwas sehr flott fahren um die Verspätungen zu reduzieren. Die Sprache ist öfters ein Problem , da kommt in den Schulungen nicht unbedingt auch alles an . Durch den Fahrermangel und die zueng geplanten Pläne ist den Firmen , der Stil wie gefahren wird , offensichtlich eher egal. Hauptsache möglichst unfallfrei und keine Beschwerden wegen Verspätung. Die meisten Fahrgäste merken das flotte Fahren auch nicht , weil die privat selber fahren wie die Henker. Dieser Eindruck rührt auch daher , da mein Mann vor kurzem privat bei einem meiner Kollegen mitfuhr (Gelegenheitsfahrt ca 230 km ). Nach 10 km wär er schon gerne ausgestiegen, nach ca 70 km hat er sich ernsthaft Gedanken gemacht auszusteigen und mit dem Zug zurückzufahren. Er hat mir Videos von der Fahrt gezeigt und auch von der Fahrgeschwindigkeit .Da stehen einem die Haare zu Berge. Er war aber der einzige Fahrgast dem der Fahrstil zu heftig war. Der Rest fand es super , daß der Fahrer flott unterwegs war. Gerne mit 100 km/h auf Bundesstraße , wo er nur 80 fahren darf und das ist das harmloseste .Andere Fahrer halten sich an die Vorgaben und haben angenehme Fahrweise. So sieht das hier wohl bei allen Betrieben aus. Ich selber bemühe mich um eine vorschriftsmäßige und angenehme Fahrweise und einen guten aber auch nicht zu lässigen Umgang mit den Fahrgästen . Aber man lernt nie aus . Bin aber wohl schon auf dem richtigen Weg und werde auch immerwieder mal von meinen Fahrgästen gelobt . Ich mag meinen Job , auch wenn es da noch einiges zu verbessern gibt. Ein großes Problem aller Fahrer ist die Möglichkeit ein WC aufsuchen zu können. Mann muß sich fast überall eine Kneipe / öffentliches WC suchen. Gerade an den Wendepunkten / Busbahnhöfen gehört soetwas vorgeschrieben. Soetwas geht in keinem Geschäft , aber den Busfahrern wird zugemutet, sich irgendwo was suchen zu müssen. Mit schönen Grüßen A. Klaiber


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