Nachdem der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) zu Wochenbeginn gemeldet hat, dass im Jahr 2023 fast jedes zweite Verkehrsunternehmen den Betrieb wegen Fahrpersonalmangels vorübergehend einschränken musste, hat der CDU-Verkehrspolitiker Henning Rehbaum die Bundesregierung scharf kritisiert.
„Der Fahrermangel ist nicht nur ein Problem für die Branche, sondern hat auch direkte Auswirkungen auf unseren Alltag: Vielerorts werden Fahrten gestrichen, das betrifft sogar schon den Schülerverkehr! Und weniger Lkw-Fahrer bedeutet auch Probleme für die Lieferketten und verzögerte Warenlieferungen, im schlimmsten Fall leere Regale in den Supermärkten. Aber das will die Ampel einfach nicht wahrhaben“ sagte Rehbaum.
Die Union habe bereits vor zwei Jahren Vorschläge gemacht, wie man mehr Menschen für den Beruf gewinnen könne, sagte Rehbaum, der Mitglied im Verkehrsausschuss des Bundestages ist. Zu den Forderungen zählten „eine schlankere Berufskraftfahrerausbildung, eine leichtere Anerkennung von Führerscheinen und Berufsqualifikationen aus Drittstaaten und bessere Arbeitsbedingungen für Fahrer“.
Die Branche tue in Sachen Personalgewinnung, was sie könne, sagte Rehbaum: So liefen Anwerbung und Einstellungen derzeit auf Hochtouren, drei Viertel der Betriebe habe mehr Menschen eingestellt als im Vorjahr. Aber es müssten auch politische Maßnahmen her, sagt Verkehrspolitiker Rehbaum. „Dass die Ampel erst jetzt, nach drei Jahren Regierungszeit, eine Novelle für die Ausbildung von Berufskraftfahrern vorlegt, ist schon ein starkes Stück. Aber dass sie sich nur zu minimalen Verbesserungen durchringen kann und konstruktive Maßnahmenvorschläge der Union und der Verkehrsbranche konsequent ignoriert, ist peinlich“, sagte Rehbaum.