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Insolvenzen: Übernahme von Enders Reisen sichert Arbeitsplätze und Weiterbetrieb vieler Nahverkehrslinien

09.08.2022 12:51 Uhr | Lesezeit: 3 min
Glück im Unglück: Bei Enders Reisen bleiben trotz Insolvenz viele Arbeitsplätze und Nahverkerhslinien erhalten.
© Foto: iStock/Ralf Geithe

Das insolvente Bus- und Reiseunternehmen Enders Reisen GmbH & Co. KG aus Fürstenfeldbruck ist gerettet.

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Viereinhalb Monate nach dem Insolvenzantrag des Unternehmens hat Insolvenzverwalter Oliver Schartl von der Kanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen (München) eine zukunftsfähige Sanierungslösung gefunden. Die ABGE Bus GmbH, ein Joint Venture zwischen der Busverkehr Südbayern GmbH - ein Unternehmen der Autobus Oberbayern Gruppe und der Baumann Busbetrieb GmbH – und der Martin Geldhauser Omnibusunternehmen im Linien- und Reiseverkehr GmbH & Co. KG, übernimmt Enders Reisen zum 01. September 2022. Den entsprechenden Vertrag haben die Beteiligten am vergangenen Freitag unterzeichnet.         

Die ABGE Bus GmbH übernimmt den Teilgeschäftsbetrieb „Öffentlicher Personennahverkehr“ mit rund 70 Mitarbeitern. Zudem stellt der Käufer sicher, dass der Busverkehr auf vielen Regionalbuslinien in den Landkreisen Fürstenfeldbruck, Dachau und Starnberg, die im Auftrag des Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) bedient werden, weitestgehend reibungslos weiterlaufen kann. An dem im Zeitraum der vorläufigen Insolvenzverwaltung aufgesetzten professionellen Investorenprozess hatten sich zahlreiche Interessenten beteiligt.

„Es war ein sehr herausfordernder und komplexer Verkaufsprozess unter schwierigen Rahmenbedingungen“, sagte Insolvenzverwalter Oliver Schartl. „Umso mehr freue ich mich, dass es uns gelungen ist, sämtliche Arbeitsplätze von Enders Reisen, bezogen auf den öffentlichen Personennahverkehr, zu erhalten und den Weiterbetrieb nahezu aller Buslinien zu sichern. Das ist eine gute Nachricht für die Belegschaft und die Kunden des öffentlichen Nahverkehrs“, so der Sanierungsexperte weiter. Angesichts des massiven Personalmangels auch in der Verkehrsbranche sei es keine Selbstverständlichkeit, dass der Erwerber die Busse auf vielen Linien weiter bedienen könne. Neben der Personenbeförderung im öffentlichen Nahverkehr befördert Enders Reisen in Fürstenfeldbruck zu Schulzeiten täglich weit über 1.500 Schulkinder.

Gute Nachrichten hatte der Insolvenzverwalter auch, was den umstrittenen Standort des Busunternehmens in der Mühlfeldstraße 8 in Fürstenfeldbruck angeht: Wie Schartl mitteilte, wird der neue Eigentümer in den noch in der Planung befindlichen neuen Betriebshof an der Augsburger Straße umziehen, sobald dieser fertiggestellt ist. Nach Angaben des Insolvenzverwalters wird dies innerhalb der nächsten Jahre der Fall sein. Bis zur Fertigstellung des neuen Betriebshofs wird die ABGE Bus GmbH noch den bisherigen Standort an der Mühlfeldstraße nutzen, den sie gepachtet hat.

„Enders Reisen hat sich schon immer durch seine familiäre Atmosphäre ausgezeichnet. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können sich darauf verlassen, dass dies auch künftig so bleibt. Hinter der neu gegründeten Gesellschaft stehen traditionsreiche Busunternehmen aus München und der Region, die sich bereits seit Jahrzehnten am Markt behaupten. Diese tiefgreifende Erfahrung werden wir einsetzen, um den Betrieb unter neuer Flagge zurück in die Erfolgsspur zu bringen“, sagt Nico Schoenecker, Geschäftsführer bei der ABGE Bus GmbH.

Die Enders Reisen GmbH & Co. KG hatte am 25. März 2022 beim Amtsgericht München einen Insolvenzantrag gestellt. Auslöser für die Insolvenz waren u.a. die COVID 19-Pandemie sowie gestiegene Dieselpreise infolge des Ukraine-Kriegs. Das Amtsgericht München ordnete am 28. März 2022 die vorläufige Insolvenzverwaltung über das Vermögen des Unternehmens an und bestellte Rechtsanwalt Oliver Schartl zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Das Insolvenzverfahren über die Enders Reisen GmbH & Co. KG wurde am 01. Juni 2022 eröffnet.

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