Die Ausstellung „Jean Dubuffet – Metamorphosen der Landschaft“ läuft bis zum 8. Mai 2016 und präsentiert über 100 Werke des französischen Malers und Bildhauers, der durch die Vielseitigkeit seines Werks als Meister der Experimente in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts der Kunstszene neue Inspiration und Impulse verlieh. Damit eröffnete er der Kunst entscheidende neue Wege und Möglichkeiten. Unter dem Eindruck künstlerischer Außenseiter gelang es ihm, ästhetische Normen und Konventionen hinter sich zu lassen und in einer gleichsam „antikulturellen“ Perspektive die Kunst von Grund auf zu revidieren.
Jean Dubuffet (1901 in Le Havre geboren und 1985 in Paris verstorben) gehört zu den prägenden Künstlern der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Im Alter von 41 Jahren gab Jean Dubuffet 1942 seine Arbeit als selbstständiger Weinhändler auf, um sich ganz der Kunst widmen zu können. Inspiriert von den Werken künstlerischer Außenseiter sowie von der Formensprache und Erzählweise von Kindern, gelang es ihm, sich von überkommenen Traditionen zu befreien und die Kunst gleichsam neu zu erfinden. Dubuffets Einfluss ist in der zeitgenössischen Kunst und Street Art noch zu spüren, beispielsweise bei David Hockney, Jean-Michel Basquiat, Keith Haring und Ugo Rondinone. Dabei geht die Ausstellung von Dubuffets faszinierendem Konzept von Landschaft aus, die sich bei ihm auch in Körper, Gesicht und Objekt verwandeln kann. Innovativ und bisweilen humorvoll scheint Dubuffet die Gesetze und Gattungen der Malerei auf den Kopf zu stellen.
Neben bedeutenden Gemälden und Skulpturen aus allen wichtigen Schaffensphasen des Künstlers zeigt die Ausstellung Dubuffets spektakuläres Gesamtkunstwerk Coucou Bazar, in dem Malerei, Skulptur, Theater, Tanz und Musik in einer raumgreifenden Installation zusammenfinden. Die Ausstellung zeigt Leihgaben aus wichtigen internationalen Museen und bedeutenden Privatsammlungen. Mehr unter http://www.fondationbeyeler.ch. (ah)