Uniformierte Polizisten dürfen bereits seit Jahren kostenlos Bus fahren. Angesichts der Übergriffe auf Busfahrer und Fahrgäste in Berliner Bussen und Bahnen fordern Kriminalbeamte jetzt Freifahrten für Polizisten in Zivil, meldet die Berliner Morgenpost. „Das würde dem Busfahrer ein Sicherheitsgefühl geben, und er hätte im Notfall einen Ansprechpartner an Bord. Auch die Fahrgäste profitieren davon“, zitiert die Zeitung den Landeschef des Bundes Deutscher Kriminalbeamter BDK, Rolf Kaßauer (Foto). „Jeder Kollege müsste nur seine Marke oder den Dienstausweis am Einstieg vorzeigen, und die Fahrt wird für alle sicherer“, so Kaßauer weiter. Auch für die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) ergebe sich dadurch ein Mehrwert. Kaßauer: „Weil der Beamte Zivilsachen trägt, kann ein potenzieller Täter nicht wissen, ob ein Polizist an Bord ist. Das verunsichert ihn und schreckt ab.“
Die BVG wiesen den Vorschlag zurück. Laut Sprecherin Petra Reetz setze man beim Thema Sicherheit auf „optische Wirkung“. Uniformierte Polizisten, Feuerwehrleute, Ordnungsamtsmitarbeiter und Feldjäger dürfen deshalb bereits seit Jahren den ÖPNV kostenlos nutzen. „Einem Kriminalbeamten sehe ich aber nicht an, dass er einer ist“, so Reetz. Straftaten könnten so weder verhindert noch das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste gesteigert werden.