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Marketing: Wie bekommt man die Gen Z in den Reisebus?

07.10.2024 09:45 Uhr | Lesezeit: 4 min
Junge Frau in München auf dem Marienplatz mit dem Rathaus im Hintergrund
Die Vertreter der Generation Z (Gen Z) verreisen gerne, sind umweltbewusst und offen für neue Erfahrungen
© Foto: frantic00/iStock/GettyImages

An neuen Zielgruppen sollte jedem Busunternehmen gelegen sein. Die Generation Z ist von ihren Eigenschaften eigentlich prädestiniert für den Reisebus. Nur wie bekommt man sie zu einer Gruppenreise dort hinein? Tourismus- und Social-Media-Experte Joachim Schmidt von der Social-Media-Akademie für Reise und Touristik gibt Antworten auf wichtige Fragen, wie man die junge Generation mit Marketing-Kampagnen über soziale Medien erreichen kann.

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Wie können mittelständische Busunternehmen auch mit wenig personellen Ressourcen und geringem Budget über Social-Media-Marketing neue Zielgruppen wie die Gen Z erreichen?

Auch mit begrenzten Ressourcen können mittelständische Busunternehmen die Gen Z durch gezieltes und kreatives Social Media-Marketing erreichen. Der Schlüssel liegt in der Authentizität und der Nutzung der richtigen Tools.

Hier einige Tipps:
• Content Recycling: Erstellen Sie Content, der mehrfach verwendet werden kann. Ein Blogbeitrag kann z. B. in mehrere Social-Media-Posts, Infografiken oder kurze Videos umgewandelt werden.
• User-Generated Content: Nutzen Sie Inhalte, die von Kunden erstellt wurden, wie z. B. Reiseberichte oder Fotos von Busreisen. Dies spart nicht nur Ressourcen, sondern wirkt auch authentisch und glaubwürdig.
• Micro-Influencer-Marketing: Setzen Sie auf Micro-Influencer, die in ihrer Community ein starkes Vertrauen genießen und oft kostengünstiger sind als große Influencer.
• Automatisierungstools: Nutzen Sie Tools wie Buffer oder Hootsuite, um Posts zu planen und zu automatisieren. Das spart Zeit und stellt sicher, dass regelmäßig Inhalte veröffentlicht werden.
• Community Management: Binden Sie Ihre Community aktiv ein, indem Sie Fragen stellen, Umfragen durchführen oder Challenges initiieren. Dies steigert das Engagement und erhöht die Sichtbarkeit.

Welche Plattformen sind dafür unverzichtbar? Und welche Kommunikationskanäle?


Für die Ansprache der Gen Z sind folgende Plattformen und Kanäle unverzichtbar:
• Instagram: Visueller Content wie Fotos und kurze Videos sind hier besonders wichtig. Reels und Stories bieten eine gute Möglichkeit, um mit der Zielgruppe in Kontakt zu treten.
• TikTok: Diese Plattform ist essenziell, um die Gen Z zu erreichen. Kurze, unterhaltsame und kreative Videos funktionieren hier am besten.
• YouTube: Tutorials, Vlogs oder Reiseberichte können die Vorzüge von Busreisen zeigen. Auch Kooperationen mit Influencern auf dieser Plattform sind erfolgversprechend.
• Snapchat: Für spontane, ungefilterte Einblicke und die Interaktion in Echtzeit.
• WhatsApp: Ein Kanal für direkte und persönliche Kommunikation, z. B. für Buchungsbestätigungen oder exklusive Angebote.

Wie viel Zeit ist dafür aufzubringen, um die Zielgruppe zu erreichen und mit ihr im Dialog zu bleiben?

Für ein effektives Social Media-Marketing sollten täglich etwa ein bis zwei Stunden für Content-Erstellung, Posting und Interaktion eingeplant werden. Dazu kommen wöchentliche Strategiemeetings und die Analyse der Performance, was weitere zwei bis drei Stunden pro Woche beansprucht. Insgesamt sind 10 bis 15 Stunden pro Woche ein realistischer Aufwand.

Spaß ist im Leben der Gen Z sehr wichtig und die Ansprache im Marketing muss darauf ausgerichtet . Wie kann das gelingen, ohne peinlich rüberzukommen?

Um die Gen Z anzusprechen, ohne dabei peinlich zu wirken, sollten Busunternehmen:folgende Punkte beachten:
• Humor und Leichtigkeit: Humorvolle, aber nicht aufdringliche Inhalte sind wichtig. Memes oder humorvolle Videos, die zum Unternehmen passen, können gut funktionieren.
• Trendy, aber authentisch: Nutzen Sie aktuelle Trends, aber passen Sie diese an Ihre Marke an. Übertriebene Anpassungen wirken schnell unglaubwürdig.
• Interaktivität: Binden Sie die Zielgruppe ein, z. B. durch Challenges, Umfragen oder Q&A-Sessions. Das erhöht den Spaßfaktor und die Beteiligung.
• Relatability: Zeigen Sie echte Menschen und Erlebnisse, die für die Gen Z nachvollziehbar sind.

Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind der Gen Z ebenso wichtig. Der Bus gilt als das umweltfreundlichste Verkehrsmittel, trotzdem nutzt sie ihn bislang nicht in nennenswerter Zahl. Wie kann hier eine glaubwürdige Kommunikation gestaltet werden, damit der R

Glaubwürdige Kommunikation sollte auf Transparenz und Aufklärung setzen:
• Aufzeigen von Fakten: Informieren Sie über den CO2-Fußabdruck von Busreisen im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln und setzen Sie auf klare, einfache Infografiken.
• Storytelling: Erzählen Sie Geschichten von umweltbewussten Reisen, z. B. von Gruppenreisen, bei denen der ökologische Fußabdruck minimiert wurde.
• Partnerschaften: Kooperieren Sie mit Umweltorganisationen, um Ihre Nachhaltigkeitsinitiativen zu unterstützen und zu belegen.
• Nachhaltige Erlebnisse: Kombinieren Sie Busreisen mit nachhaltigen Erlebnissen, z. B. Besuche von Naturschutzgebieten oder Bio-Hotels.

Wie muss die Werbung für Busreisen sonst aussehen, damit die Gen Z darauf anspringt?

Werbung für die Gen Z sollte eher wie unterhaltsamer Content wirken und weniger wie traditionelle Werbung:
• Influencer-Integration: Lassen Sie Influencer Ihre Busreisen erleben und ihre Erfahrungen teilen, ohne dass es wie eine direkte Werbung wirkt.
• User-generated Content: Bauen Sie auf Inhalte, die von Reisenden selbst erstellt wurden, um Authentizität zu gewährleisten.
• Challenges und Trends: Starten Sie Social Media Challenges, die im Zusammenhang mit Ihren Reisen stehen, z. B. Fotooder Videowettbewerbe.
• Echte Erlebnisse: Zeigen Sie echte Reisemomente, die die Zielgruppe anspricht, anstatt perfekt inszenierte Szenen.

Junge Frau, die Selfie macht vorm Brandenburger Tor in Berlin
Die Gen Z steht eher auf spannende Erlebnisse als auf Sehenswürdigkeiten, aber wenn das Motiv für ein Selfie taugt, das in den sozialen Medien gepostet werden kann, ist auch das Brandenburger Tor in Berlin in Ordnung
© Foto: Nikada/iStock/Getty Images

Wie müssen Busreisen konzipiert werden, damit sie bei der Gen Z ankommen und von ihr gebucht werden?

Busreisen für die Gen Z sollten:
• Unkonventionelle Destinationen beinhalten: Orte abseits der ausgetretenen Pfade bieten, die Instagram-würdig und „entdeckenswert“ sind.
• Auf Erlebnisse statt Sightseeing setzen: Aktivitäten, die Abenteuer, Kultur und soziale Erlebnisse kombinieren, z. B. Outdoor-Aktivitäten, Festivals oder Workshops vor Ort.
• Flexibilität bei der Planung bieten, z. B. durch die Möglichkeit, eigene Routen oder Stopps hinzuzufügen.
•  Interessen kombinieren: Reisen, die Nachhaltigkeit, Spaß und Abenteuer vereinen, wie z. B. Roadtrips zu umweltbewussten Zielen oder „grüne“ Festivals.

Wie müssen die Reisebusse ausgestattet sein, damit die Gen Z gern mit ihnen reist?

Neben WLAN sollten Reiseusse auch folgende Ausstattung bieten:
• USB-Ladeanschlüsse: Unverzichtbar für die ständig genutzten mobilen Geräte vor allem der neue Standard USB-C!
• Komfortable Sitze: Mehr Beinfreiheit, ergonomisches Design und optionaler Extra-Komfort wie verstellbare Lehnen.
• Entertainment-Systeme: On-Demand-Entertainment über mobile Apps oder Bildschirme.
• Snack-Angebote: Verfügbare Snacks und Getränke, idealerweise auch gesunde und nachhaltige Optionen.
• Ein Design, das "instagrammable"  ist: Ein modernes, stylisches Interieur, das sich für Fotos eignet

Welche Anforderungen gibt es für die Website des Busunternehmens, wenn die junge Zielgruppe fast ausschließlich das Smartphone nutzt, und welche für die Buchungskanäle?

Die Website und Buchungskanäle sollten:
• Mobile-First-Design: Die Website muss vollständig für mobile Geräte optimiert sein, mit schnellen Ladezeiten und einfacher Navigation.
• Einfache Buchung: Der Buchungsprozess sollte intuitiv und so kurz wie möglich sein, mit wenigen Klicks zum Ziel.
• Social Proof: Kundenbewertungen und Nutzererfahrungen, idealerweise in Form von kurzen Videos oder Bildern, sollten prominent platziert sein.
• Personalisierung: Personalisierte Angebote und Reisevorschläge basierend auf früheren Buchungen oder Interessen.
• Integration

Was sollten Busunternehmen beim Storytelling im digitalen Marketing beachten?

Erfolgreiches Storytelling für Busunternehmen sollte:
• Emotionale Geschichten erzählen: Erzählen Sie Geschichten über Menschen und Erlebnisse, die die Zielgruppe emotional berühren.
• Visuelles Storytelling: Nutzen Sie starke visuelle Elemente, um Geschichten zu erzählen, sei es durch Bilder, Videos oder Infografiken.
• User-Generated Content integrieren: Lassen Sie Ihre Kunden ihre Reisegeschichten erzählen und integrieren Sie diese in Ihre Marketingkampagnen.
• Lokale Geschichten: Erzählen Sie Geschichten über die Orte, die bereist werden, und deren kulturelle Besonderheiten.
• Narrative um Nachhaltigkeit: Entwickeln Sie Geschichten rund um Nachhaltigkeit, die zeigen, wie Busreisen einen positiven Einfluss auf die Umwelt haben.

Joachim Schmidt Social-Media-Akademie für Reisen und Touristik
Der Experte: Joachim Schmidt von der Social-Media-Akademie für Reise und Touristik in Bad Soden-Salmünster
© Foto: Social-Media-Akademie für Reisen und Touristik/Intensive Senses
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