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Maskenpflicht: VDV wirft Bundesregierung Willkür vor

07.09.2022 15:15 Uhr | Lesezeit: 4 min
Maskenpflicht: VDV wirft Bundesregierung Willkür vor
Weg mit der Maske.
© Foto: iStock/Ivan Pantic

"Ab jetzt ist es Willkür": mit diesen Worten hat der VDV die Pläne der Bundesregierung, die Maskenpflicht in Flugzeugen und in Fernzügen unterschiedlich zu regeln, aufs schärfste kritisiert.

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Laut Medienberichten plant die Bundesregierung in ihrem neuen Infektionsschutzgesetz die Maskenpflicht in Flugzeugen aufzuheben, während die Fahrgäste in Fernzügen weiterhin Masken tragen müssen. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) kritisiert diese unterschiedlichen Regelungen scharf und warnt vor einer Stigmatisierung des öffentlichen Verkehrs.

VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff: „Was wir gerade erleben, hat mit nachvollziehbaren Regelungen nichts mehr zu tun, ab jetzt wird es zur Willkür, wann Masken getragen werden müssen und wann nicht." Im Flugzeug, wo die Passagiere stundenlang dicht an dicht säßen, ohne sich bewegen, ausweichen oder austeigen zu können, soll künftig keine Maskenpflicht mehr nötig sein. Aber im Fernzug, wo man sich permanent bewegen kann, wo es Ausweichflächen und alle 30 bis 60 Minuten Haltepunkte gibt, bei denen die Türen geöffnet werden und ein Luftaustausch mit Frischluft stattfindet, soll weiterhin verpflichtend eine Maske getragen werden.

"Das verstehen am Ende weder die Fahrgäste noch unsere Mitarbeitenden", so Wolff. "Wir brauchen klare und einheitliche Regelungen für alle Verkehrsmittel! Ich sehe zudem die Gefahr einer Stigmatisierung des öffentlichen Verkehrs, wenn demnächst nur noch in Arztpraxen, Krankenhäusern sowie in Bussen und Bahnen Maskenpflicht herrscht. Anscheinend müssen die zuständigen politischen Akteure mal ohne Maske mit dem Fernzug fahren, damit hier wieder eine Gleichbehandlung mit dem Flugverkehr hergestellt wird.“

Der VDV steht mit seiner Kritik nicht allein. Auch die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat sich kritisch zu Wort gemeldet. Martin Burkert, stellvertretender Vorsitzender der EVG, zu maskenfreien Flugzeugen und maskierten Zügen: "Das ist absolut nicht nachvollziehbar. Weder den Beschäftigten noch den Reisenden wäre eine solche uneinheitliche Regelung zumutbar. Züge und Busse wären damit praktisch die einzigen 'geschlossenen Räume', in denen es noch eine Maskenplicht gäbe. Die Folgen wären noch schwierigere Diskussionen und zunehmende Aggressionen. Die Beschäftigten müssten erneut ausbaden, dass die Politik offenkundig keinen Plan hat." Auch die EVG fordert daher umgehend, eine einheitliche Regelung für den Verkehrsbereich zu schaffen.

Unterdessen ...

... werden jene Stimmen aus der Wissenschaft, die die Maske grundsätzlich als "Pandemie-Bekämpfungs-Mittel" ablehnen, immer lauter. Und: sie warten mit belastbaren Daten und harten Fakten auf. Durchgehender Tenor: Masken schaden mehr als sie nützen - wobei am Nutzen ein großes Fragezeichen prunkt. Insbesondere an den "beliebten" FFP2-Masken, die bis zur Pandemie als reine Staubschutzmasken gehandelt wurden und auf der Verpackung den ausdrücklichen Hinweis trugen, eben keine Viren und Bakterien blockieren zu können. Inklusive ausführlicher Belehrung über maximale Tragedauer und zwingend notwendige Tragepausen - die in Bus und Bahn seit fast drei Jahren niemanden mehr interessieren dürfen. Vielfach nicht einmal das Fahrpersonal. Die hohen Krankenstände im Land haben mehr als nur einen Grund.

Fazit

Eine bloß "einheitliche" Regelung erscheint bei genauer - und vor allem fachkundiger - Betrachtung nicht das eigentliche Erfordernis in der Sache "Maske" zu sein. Vielmehr müsste es gelten, endlich die bislang völlig unterlassene Güterabwägung auf Faktenbasis zu wagen - sprichwörtlich und unter Einbeziehung auch jener Fakten, die die Politik bislang mit Nichtbeachtung geadelt hat. Ein attraktiver ÖPNV ist im Grunde nur "einheitlich ohne Maske" realisierbar, völlig gleichgültig, wie viel das Ticket kostet. Wer eine Maske tragen möchte, weil er sich damit trotz allem subjektiv besser fühlt, soll gern Maske tragen dürfen. Menschen per se eine Maske aufzuzwingen, zumal im Bewusstsein der gesundheitsschädigenden Wirkungen, geht leicht über bloße Willkür sogar noch hinaus.

Und nur der Vollständigkeit halber: Deutschland ist das einzige Land weltweit, in dem überhaupt noch eine Maskenpflicht gilt.

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