Daniel Schäffer (42) ist Kaufmann für Verkehrsservice und verfügt über ein breites Wissen auf dem Gebiet des Verkehrsgewerbes. Nachdem er auf Leitungsebene zunächst in der Logistikbranche tätig war, wechselte er 2003 in die Omnibusbranche und führt heute das Bustouristikunternehmen Kreger-Reisen in Kassel. Zudem ist Schäffer seit vielen Jahren in der IHK-Prüfungskommission für die fachliche Unternehmereignung tätig.
Schäffer ging bei seiner ersten Stellungnahme auch auf die jüngsten Pressemitteilungen des Vorsitzenden des südhessischen Busverbands LHO ein. Er kritisierte die Äußerungen von Karl-Reinhard Wissmüller, ,,der LHO sei für die hessische Politik, Verbände und Verwaltungen immer erster Ansprechpartner in allen Belangen gewesen und werde es auch weiterhin sein". Vor dem Hintergrund, dass es in Hessen zwei Verbände gebe und die überwiegende Anzahl der nordhessischen Busbetriebe zum FOH gehörten, sei die Aussage von Wissmüller irritierend f0r Politik, Verbände und Busfirmen, so Schäffer. Dass der LHO sich überhaupt als erster Ansprechpartner für den gesamten hessischen Bereich präsentiere, mache einmal mehr deutlich, warum der hessische Dachverband gescheitert sei, und unterstreiche die Schwierigkeiten zukünftiger Kooperationsmöglichkeiten.
Schäffer hofft, dass Wissmüller seine Aussage nicht nur überdenken, sondern auch kritisch hinterfragen wird, denn die äußerst negative Entwicklung der hessischen Busbranche im ÖPNV spreche nicht für eine optimale lnteressenvertretung, die erster Ansprechpartner für die hessische Politik sein wolle. Auch sei die hessische Politik keineswegs für die Werbetafel eines Verbandes geeignet, denn in keinem anderen Bundesland gäbe es einen vergleichbaren Verdrängungswettbewerb zu Lasten kleinerer und mittlerer Busfirmen wie in Hessen. Die hierarchischen Machtspiele (wer ,,erster" oder ,,zweiter" Ansprechpartner für die hessische Politik sei) wären somit fehl am Platz und in keiner Weise zielfülhrend für eine künftige bessere Entwicklung des privaten Omnibusgewerbes in Hessen, so Schäffer weiter. Ohnehin müsse ein Omnibusverband in erster Linie ,,erster Ansprechpartner seiner Omnibusbetriebe" sein. Daher wird der FOH nach eigenen Angaben auch unter der Leitung von Schäffer primär nach dieser Maxime handeln und sich weiter mit viel Engagement dafür einsetzen, dass kleinere und mittlere hessische Busfirmen wieder eine Perspektive haben. (ah)