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Rheinland-Pfalz: Landesverkehrsplan soll ÖPNV einheitlicher machen

12.02.2025 10:04 Uhr | Lesezeit: 4 min
E-Busse-Ladeinfrastruktur-Stadtwerke_Trier
Besonders fordernd ist laut den Kommunen der Umbau oder Neubau von Betriebshöfen, um die notwendige Infrastruktur für E-Busse zu schaffen
© Foto: Stadtwerke Trier

In Rheinland-Pfalz will die Landesregierung mit einem neuen Landesverkehrsplan den ÖPNV pünktlicher, verlässlicher und besser planbar machen. Die Aufgabenträger hingegen fürchten höhere Kosten.

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Den Landesverkehrsplan hat die Landesregierung zusammen mit den Kommunen und den Verkehrsverbünden erstellt. Grundlage für alle Planungen ist laut Ministerium die Erhebung der Fahrgastzahlen in Rheinland-Pfalz. Daran schließen sich alle weiteren Schritte für die Ausgestaltung der Bus- und Bahnlinien, die Taktung des Verkehrs, die Zeiten für das Umsteigen und auch die Zahl der Zugbegleiter an.

Nun will man in Rheinland-Pfalz aktuelle Daten zu den Fahrgastzahlen erheben. In Rheinland-Pfalz gibt es fünf Verkehrsverbünde. In der Vergangenheit wurden Fahrgäste in den Bussen und Bahnen teilweise noch per Strichliste mit der Hand ermitteln. Künftig soll das elektronisch erfolgen. Es liefen Gespräche, dass der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) das Fahrgastmanagement künftig landesweit übernehmen wird, berichtetet Mobilitätsministerin Katrin Eder (Grüne) bei der Präsentation der Eckpunkte des Plans am Montag, 10. Februar.

Landesweit einheitliche ÖPNV-Standards

Durch eine bessere Verkehrsplanung soll der ÖPNV für die Fahrgäste attraktiver werden, so die Vorstellungen im Landesverkehrsministerium. Ein landesweit einheitliches Management mit einheitlichen Standards soll für Fahrgäste gerade beim Umstieg von Zug auf Bus Verbesserungen bringen. Das gilt auch bei Informationen zu Verspätungen und der Frage nach Anschlussbussen. 

Der Landesverkehrsplan soll auch für einheitlichen Standards beim Ausbau von Bushaltestellen für mehr Barrierefreiheit sorgen. Das Design der Busse und Züge soll genauso wie das der Fahrkartenautomaten und Onlineportale landesweit einheitliche Elemente haben.

Durch das Ermitteln der Verkehrsströme und das Nutzverhalten von Bus und Bahn sollen auch Hotspots auf Linien und in Bahnhöfen herausgefiltert werden, bei denen Sicherheitsbedenken vorliegen. Danach wird sich nach Angaben der Ministerin künftig die Zahl der Zugbegleiter und die Uhrzeit ihres Einsatzes richten.

Land plant 60 Millionen Euro ein

Eine App soll kommen, die alle Verkehre in Rheinland-Pfalz umfasst und auch nicht an den Landesgrenzen endet. Wie genau dieses mobile Programm aussehen wird, ist aber noch Zukunftsmusik. Bislang gibt es keine landesweite ÖPNV-App in Rheinland-Pfalz. 

In den Haushaltsjahren 2025 und 2026 werden insgesamt 60 Millionen Euro für das gesamte Vorhaben aufgewendet. Die Eckpunkte sind laut Ministerium mit allen Beteiligten besprochen und stehen. Nun gehe es an die Feinplanung. Voraussichtlich im Herbst solle der Nahverkehrsplan abschließend als Rechtsverordnung erlassen werden. Das ist dann aber erst der Startschuss für die landesweite Fahrgastzählung. Im Ministerium rechnet man damit, dass erst in zwei bis drei Jahren alle Daten vorliegen und im Anschluss spürbare Veränderungen eintreten werden.

Aufgabenträger fürchten steigende Kosten

Die kommunalen Spitzenverbände fürchten deutlich steigenden Kosten im Nahverkehr und fordern generell mehr finanzielle Unterstützung des Landes für den ÖPNV. Im Nahverkehrsgesetz des Landes wurde der ÖPNV zu einer kommunalen Pflichtaufgabe gemacht. 

Als Gründe für die massiven Kostensteigerungen im ÖPNV nennen die geschäftsführenden Direktoren des Städtetages und des Landkreistages, Lisa Diener und Andreas Göbel, Lohnsteigerungen, die Inflation und steigende Energiekosten, Einnahmeverluste durch das Deutschlandticket sowie gesetzliche Verpflichtungen zur Umstellung auf alternative Antriebe.

Besonders fordernd sei auch der notwendige Umbau oder Neubau von Betriebshöfen für Verkehrsunternehmen, um die Infrastruktur für alternative Antriebe und dabei besonders E-Busse zu schaffen. In Oberzentren beliefen sich diese Investitionen auf mittlere zweistellige Millionenbeträge – ohne den Kauf eines Fahrzeugs. „Diese Kosten müssen die Städte vollständig allein tragen.“

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