Zum Thema „Ideen finden Stadt“ liefert das Projekt in der Kategorie Gesellschaft eine Antwort auf die Frage, wie Senioren oder Menschen mit Handicap beim Bus- und Bahnfahren unterstützt werden können. Für ältere Menschen ist die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel oft beschwerlich. Die Saarbahn hat deshalb „Mobia – Mobil bis ins Alter“ in Saarbrücken ins Leben gerufen: Lotsen helfen direkt vor Ort, wenn Barrieren unüberwindbar scheinen. Per Smartphone-App können sie angefordert werden. Die Lotsen selbst koordinieren mit der Technik ihre Einsätze. Das Projekt „Mobia – Mobil bis ins Alter“ wurde vor zwei Jahren gestartet und befindet sich derzeit in der entscheidenden Erprobungsphase. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung auf drei Jahre gefördert. Projektpartner sind das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI) aus Saarbrücken, das Softwareunternehmen B2M aus Karlsruhe, das Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. (iso) Saarbrücken, Zentrum für Bildung und Beruf Saar gGmbH (ZBB), Saarbrücken und die Saarbahn GmbH.
Manfred Backes, Sprecher des Mobia-Konsortiums und Betriebsleiter bei der Saarbahn GmbH, kommentierte die Auszeichnung: „Wir sind sehr stolz, ein ‚Ausgezeichneter Ort‘ im Land der Ideen zu sein und damit eine Lösung für das Leben in der Stadt von morgen aufzeigen zu können.“ In diesem Zusammenhang appellierte er an die Vertreter der Politik, das im Rahmen des Forschungsprojektes entwickelte Dienstleistungsangebot auch über die Förderphase hinaus zu unterstützen. Mehr Sicherheit in Bus und Bahn erleichtere insbesondere mobilitätseingeschränkten Personen die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Vor allem vor dem Hintergrund des demografischen Wandels sei dies eine zukunftweisende Aufgabe.
Für Oberbürgermeisterin Charlotte Britz zeigt das Mobia-Projekt einmal mehr, welche Bedeutung die Bürgerarbeit in der Arbeitsmarktpolitik hat: „Mobia bietet Langzeitarbeitslosen eine Perspektive für eine berufliche und soziale Integration. Wenn die Bundesregierung die Bürgerarbeit nicht fortführt, wäre das ein fatales Signal. Wir brauchen eine verlässliche Beschäftigungsförderung für Menschen, die auf dem ersten Arbeitsmarkt keine Chance haben. Ich setze mich gemeinsam mit dem DGB Saar und dem Regionalverband in Berlin dafür ein, dass die Bundesregierung solche Beschäftigungsprojekte weiter fördert.“ (ah)