Auch am Donnerstag, 21. November, gab es in Schleswig-Holstein erneut streikbedingte Einschränkungen im regionalen Busverkehr. Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten privater Busunternehmen im Liniendienst zu einem neuerlichen Streik aufgerufen. Der Ausstand beginne mit der Frühschicht und gehe bis zum Dienstende, hatte die Gewerkschaft erklärt. Betroffen seien die Betriebe der privaten Busunternehmen im Liniendienst in den Kreisen Pinneberg, Segeberg, Steinburg, Stormarn, Herzogtum-Lauenburg und Ostholstein sowie die Autokraft in Lübeck. Mit hoher Wahrscheinlichkeit seien auch die Busse der X85-Linie nach Puttgarden betroffen
„Wir rufen die Beschäftigten zum Streik auf, um für faire Löhne und für eine Zukunft der Menschen, die tagtäglich die Busse mit Fahrgästen im Land mobil halten, zu kämpfen“, sagte Verdi-Verhandlungsführer Sascha Bähring. Gehe die Einkommensentwicklung nicht weiter, verschärfe sich der Fachkräftemangel. „Schon heute ist es doch Realität, dass Buslinien aus Personalmangel ausfallen.“ Das müsse geändert werden.
Hintergrund des Arbeitskampfes ist das Platzen des bereits ausgehandelten Tarifvertrags. Ende September hatte der Omnibusverband Nord (OVN) den Tarifabschluss widerrufen und dies unter anderem mit der Streichliste der schwarz-grünen Landesregierung begründet, die auch den Nahverkehr betrifft. In einer Urabstimmung sprachen sich dann 98,63 Prozent der Beschäftigten für unbefristete Streiks aus.
Zum privaten Bussektor gehören die Verkehrsbetriebe der Kreise und auch die Bahntochter Autokraft. Zum OVN zählen rund 80 Betriebe mit etwa 1700 Bussen.