Zum ersten Mal wird eine Analyse der verschiedenen Märkte für Busse, deren Strukturen, Entwicklungstrends und die Strategien der wichtigsten Players dargestellt. Demnach wurden im Jahr 2009 rund 420.000 neue Busse verkauft. Der Markt sei nur mäßig von der Krise betroffen gewesen: Er habe einen Rückgang um elf Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnet. Dieser „relativ geringe Einbruch“ sei wesentlich auf die positive Dynamik des asiatischen Busmarktes zurückzuführen, auf den sich der größte Teil der Lieferungen konzentriere, erklärt SCI Verkehr. Als Konsequenz daraus gewönnen asiatische und insbesondere chinesische Bushersteller weitere Marktanteile auf Kosten der westlichen Bushersteller. Die stärkste Nachfrageregion weltweit sei Asien und werde insbesondere von der „gewaltigen Erweiterung der chinesischen Busflotte“ getrieben. China habe 2009 rund 22 Prozent der weltweiten Busnachfrage konzentriert und sei einer der am schnellsten wachsenden Busmärkte weltweit. Die Entwicklung der Infrastruktur sowie die zunehmende Mobilität in ländlichen Gebieten ließen erwarten, dass die Nachfrage nach zusätzlichen Bussen in den nächsten Jahren noch steigern werde. Aufgrund des großen Heimatmarktes verwundere es nicht, dass die chinesischen Bushersteller rapide wachsende Marktanteile aufweisen könnten. Derzeit werde jedoch der weltweite Busmarkt noch von Daimler angeführt. Allerdings sei die bisher unangefochtene Stellung des deutschen Konzerns durch die zunehmende Bedeutung der chinesischen Hersteller gefährdet. Im Jahr 2009 habe der Daimler-Herausforderer Yutong 4.300 Fahrzeuge weniger als das deutsche Unternehmen verkauft. Im Jahr 2008 habe die Differenz noch 13.000 Einheiten betragen. Während westliche Hersteller durch die Krise rückläufige Absatzzahlen hätten hinnehmen mussten, seien chinesische Bushersteller die einzigen gewesen, die zwischen 2008 und 2009 haben wachsen können. In der Zukunft sei mit einer noch zunehmenden Bedeutung der chinesischer Hersteller zu rechnen. Die globale Wirtschaftskrise habe die die Finanzkraft der Buskäufer geschwächt und mehrere Regierungen zur Umsetzung von Konjunkturpaketen gezwungen, die die Nachfrage nach neuen Bussen hätten stimulieren sollen. Dies sei beispielsweise in Nordamerika oder Westeuropa der Fall gewesen, wo solche Maßnahmen ermöglicht hätten, die negativen Auswirkungen der Krise auf die Busbranche zu verringern. SCI Verkehr rechnet mit dem Auslaufen der Konjunkturprogramme und der Verknappung öffentlicher Mittel mit einem Absatzrückgang und damit einer Verschiebung der Nachfrageregionen. Des Weiteren werde der Busmarkt in Westeuropa, aber auch der in Japan zum Beispiel aufgrund der stagnierenden und alternden Bevölkerung ein langsameres Wachstum im Vergleich zu den Entwicklungsländern erleben. (ah)
Studie: China im weltweiten Busmarkt auf dem Vormarsch

Das Beratungsunternehmen SCI Verkehr präsentiert eine Studie zum weltweiten Busmarkt.