Im Tarifkonflikt des privaten Busgewerbes im Norden hat die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten von Freitag, 2. September, an zu einem zweitägigen Warnstreik aufgerufen. Die Gewerkschaft bezeichnete ein Angebot des Omnibusverbands Nord (OVN) als „völlig unzureichend“. Bei dem Angebot, das auf dem Tisch liege, komme man „nicht umhin, nun die Beschäftigten zu einer deutlichen Antwort aufzufordern“, sagte Verdi-Verhandlungsführer Sascha Bähring laut einer Verdi-Mitteilung vom Donnerstag, 1. September. Der Warnstreik werde laut Gewerkschaft „weite Teile des gesamten Bundeslandes betreffen“.
Der OVN weist die Verdi-Kritik zurück. Die Arbeitgeberseite habe ein Angebot unterbreitet, das mit einer Lohnsteigerung allein in diesem Jahr um 8,5 Prozent die hohe Inflation voll ausgleicht. Neben einem Inflationszuschuss in Höhe von 300 Euro beinhalte das Angebot bei einer Laufzeit von 30 Monaten eine Lohnerhöhung von 3,5 Prozent zum 1. Oktober, eine weitere Erhöhung von zwei Prozent zum 1. Oktober 2023 sowie eine abschließende Erhöhung zum 1. Oktober 2024. „Wir hätten uns daher gewünscht, dass sich Verdi auch inhaltlich mit dem bereits nachgebesserten Angebot auseinandersetzt und die dahinterstehende Wertschätzung erkennt“, sagte OVN-Verhandlungsführer Klaus Schmidt.
Verdi fordert eine Erhöhung der Tarife von 1,95 Euro pro Stunde bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten, weitere 1,95 Euro mehr für Werkstattmitarbeiter sowie die Übernahme des Jahresbeitrages einer Solidarkasse der Arbeitnehmerschaft.