Die Deutschen halten Anstrengungen im Klimaschutz weiterhin für wichtig. Die Einschätzung, dass Maßnahmen im Mobilitätssektor einen Beitrag zur Verringerung der Klimabelastung leisten können, teilen heute aber weniger Menschen als noch in den Vorjahren, wie aus dem Mobilitätsmonitor 2024 hervorgeht. Dabei sehen fast zwei Drittel der Befragten (62 Prozent) im Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs eine wichtige Stellschraube, um die Klimabelastung zu reduzieren. Der Mobilitätsmonitor ist eine repräsentative Allensbach-Umfrage im Auftrag von Acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften.
In der Reduktion der Nutzung fossiler Brennstoffe sieht jeder bzw. jede zweite Befragte (51 Prozent) einen wichtigen Hebel für den Klimaschutz, das sind sechs Prozent weniger als noch bei der ersten Mobilitätsmonitor-Erhebung im Jahr 2020.
Nach wie vor ist das Auto das wichtigste Verkehrsmittel: 76 Prozent der Autofahrenden nutzen es mehrmals in der Woche oder täglich – genauso wie im Jahr 2020. Fahrrad und Öffentlicher Nahverkehr sind für 55 bzw. 41 Prozent unverzichtbar. Ähnlich schnitten diese Mobilitätsoptionen bereits bei der letzten Erhebung im Jahr 2022 ab (51 bzw. 42 Prozent).
Großes Stadt-Land-Gefälle beim ÖPNV-Angebot
Große Unterschiede zeigt ein Vergleich zwischen Stadt und Land. Während 84 Prozent der Großstadtbewohner das ÖPNV-Angebot als gut oder sehr gut einschätzen, liegt dieser Anteil bei Befragten, die auf dem Land leben, bei nur 32 Prozent. Je nach Wohnort stehen daher andere Themen auf der Mobilitätsagenda: 69 Prozent der Menschen auf dem Land wünschen sich, dass der ÖPNV häufiger fährt, wohingegen nicht mal die Hälfte (44 Prozent) der Menschen, die in Groß-, Mittel- oder Kleinstädten leben, diesen Wunsch äußert.
Insgesamt betrachtet die Bevölkerung eine Stärkung und Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur als wichtige Aufgabe. Dabei wird vor allem das Schienennetz kritisch gesehen: 65 Prozent sehen es in einem sehr schlechten oder schlechten Zustand – ein Anteil, der sich seit 2015 verdoppelt hat, wie ein Vergleich mit früheren Allensbach-Erhebungen zeigt. Autobahnen werden deutlich positiver bewertet: für nur 28 Prozent der Befragten sind diese in einem sehr schlechten oder schlechten Zustand.
Hintergrund: Die Untersuchung stützt sich in diesem Jahr auf 1027 Face-to-Face-Interviews mit einem repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung ab 16 Jahren. Der Mobilitätsmonitor erscheint jährlich seit 2020, eine Vorgängerversion der Studie wurde bereits 2019 veröffentlicht.