Nicht nur der Fernbusmarkt, sondern auch FlixBus vermeldete in diesem Jahr rekordverdächtige Wachstumsraten. „2013 steht für uns unter dem Motto ,von 0 auf 600‘", so FlixBus-Geschäftsführer André Schwämmlein. „Anfang Januar haben wir noch händeringend auf die Genehmigungen für unsere erste Fernbuslinie gewartet, jetzt am Ende des Jahres bieten wir 600 direkte Verbindungen täglich.“
Gestartet sind die FlixBusse am 13. Februar als erster Anbieter unter dem liberalisierten Personenbeförderungsgesetz auf drei Linien durch Süddeutschland. Mittlerweile führen über 30 FlixBus-Linien zu mehr als 70 Zielorten im gesamten Bundesgebiet und ins benachbarte Ausland. Jeden Tag befördern die FlixBusse nun mehrere tausend Menschen. Gemäß der FlixBus-Nutzerstatistik handelt es sich bei einem Großteil der Fernbusnutzer um Schüler und Studenten. Diese sind zwischen 16 und 35 Jahre alt. Die Geschlechterverteilung ist dabei nahezu ausgeglichen. „Mit dem Erfolg in dieser Altersgruppe haben wir gerechnet. Überrascht hat uns jedoch die stark steigende Zahl der Senioren, die ihr Online-Ticket für den FlixBus buchen“, erklärt Jochen Engert.
Laut einer aktuellen Kundenumfrage sind rund 97 Prozent der Fahrgäste „zufrieden“ bis „sehr zufrieden“ mit dem FlixBus-Service. Kritikpunkt ist häufig die Abfahrts- und Ankunfts-Haltestelle. „Viele Kommunen wurden vom Fernbus-Boom regelrecht überrascht und haben bei einer Lösung der Haltestellensituation zu spät reagiert“, meint André Schwämmlein. „Aber wir tüfteln gerade unter anderem an der deutschlandweit ersten Fernbus-App. Damit können sich unsere Kunden noch schneller und bequemer über ihren Abfahrts- und Ankunftsort informieren“, verrät Daniel Krauss, technischer Geschäftsführer von FlixBus. FlixBus plant außerdem das Wifi in den Bussen im kommenden Jahr aufzurüsten, um die Netzabdeckung während der Fahrt weiter zu verbessern.
Viel Lob gab es für die Pünktlichkeit der FlixBusse, den persönlichen Service durch die Busfahrer und den hohen Reisekomfort. Die Umfrage zur Kundenzufriedenheit im FlixBus wurde im November 2013 unter rund 20.000 Fahrgästen durchgeführt. Auch die FlixBus-Pünktlichkeitsstatistik spricht für sich: Bei durchschnittlichem Verkehrsaufkommen waren die FlixBusse 2013 zu 95 Prozent laut Fahrplan unterwegs. An verkehrsstarken Tagen, also etwa freitags, sonntags oder vor Feiertagen liegen die Verspätungen zwar bei zehn bis 20 Prozent, lassen sich aber im Durchschnitt auf circa 30 bis 45 Minuten begrenzen.
Bei der Anzahl der Mitarbeiter in der Münchner FlixBus-Zentrale gab es 2013 einen rasanten Anstieg zu verzeichnen: Im September ist das Unternehmen bereits zum dritten Mal innerhalb von München umgezogen. Die erste Handvoll Mitarbeiter arbeitete ursprünglichen in den Räumlichkeiten des Entrepreneurship Centers der Ludwig-Maximilian-Universität. Mittlerweile befindet sich das FlixBus-Büro in der Nähe des Münchner ZOB und bietet über 100 Mitarbeitern einen Arbeitsplatz. Und auch im kommenden Jahr will FlixBus weiterwachsen: Neue Linien, eine Verdichtung des bestehenden Netzes und noch mehr orange-blaue Busse stehen bis zum Januar bereit. (ah)