Der Altas Novus City V7 ist ein vollelektrischer Midibus mit einer Fahrzeuglänge von 7,51 Metern, einer Breite von etwas über zwei Metern und einer Gesamthöhe von rund drei Metern inklusive Klimaanlage und Dachbatterien. Die Fahrgastkapazität liegt bei maximal 33 Personen. Das Fahrzeug folgt dem Low-Entry-Konzept und bietet im vorderen Bereich einen nahezu stufenlosen Einstieg, während im hinteren Bereich drei Stufen zu überwinden sind. Es sind insgesamt 16 feste Sitzplätze sowie zwei Klappsitze vorhanden. Alternativ kann ein Rollstuhlstellplatz genutzt werden.
Der V7 basiert auf einem selbsttragenden Stahlgerippe, das durch eine kathodische Tauchlackierung (KTL) gegen Korrosion geschützt ist. Für den europäischen Markt wird das Modell in Kooperation zwischen dem chinesischen Hersteller Zongtong – dem drittgrößten Bushersteller Chinas – und dem litauischen Omnibus-Spezialisten Altas Auto gefertigt. Das Fahrzeug wurde in verschiedenen Punkten an europäische Anforderungen angepasst und entspricht aktuellen Sicherheitsstandards, wie der GSR2-Regulierung. Serienmäßig sind Assistenzsysteme wie ein Notbremsassistent, ein Abbiegeassistent mit Fußgängererkennung und ein kamerabasiertes Spiegelersatzsystem (Mirror-Cam) integriert.
Der elektrische Antrieb erfolgt über einen zentral verbauten Dana-Elektromotor im Heck, gespeist von vier CATL-LFP-Batteriepacks mit einer Bruttokapazität von 140 kWh, wovon netto 119 kWh nutzbar sind. Zwei Akkupakete befinden sich auf dem Fahrzeugdach, zwei weitere im Heck. Die Reichweite wird unter SORT-2-Bedingungen mit rund 300 Kilometern angegeben, in der Praxis sind auch höhere Werte erreichbar – abhängig von Faktoren wie Nebenverbrauchern, Fahrstil und Streckenprofil. Der Bus wird per DC-Ladung mit bis zu 130 kW geladen. Die Ladebuchse befindet sich an der linken Fahrzeugseite im Heckbereich.
Die Klimatisierung übernimmt eine auf dem Dach installierte 23-kW-Klimaanlage von Valeo, die auf dem Niveau größerer Linienbusse arbeitet. Der Innenraum ist hell und funktional gestaltet. Jeder Sitz verfügt über USB-A- und USB-C-Ladeanschlüsse. Die Materialien wirken robust und alltagstauglich, das Geräuschniveau im Fahrgastraum ist auch während der Fahrt angenehm niedrig. Für Fahrgäste mit eingeschränkter Mobilität steht eine manuelle Rollstuhlrampe zur Verfügung.
Auch im Fahrerarbeitsplatz zeigt sich der Altas Novus City V7 modern und durchdacht. Zwei große Displays liefern Informationen über Geschwindigkeit, Batterieladestand, Luftdruck und Energieverbrauch. Über ein zentrales Touchdisplay können Funktionen wie Klimatisierung, Türsteuerung oder Heizsysteme intuitiv bedient werden. Auffällig ist zudem der QR-Code am Fahrerplatz, über den das digitale Benutzerhandbuch direkt via Smartphone aufgerufen werden kann – ein praktisches Detail, das in der Branche Seltenheitswert hat.
Im Fahrbetrieb zeigt sich der Bus wendig und gut abgestimmt. Die Lenkung ist leichtgängig, aber präzise. Mit einer Breite von etwas über zwei Metern ist das Fahrzeug insbesondere für enge Innenstädte oder Einsatzgebiete mit begrenztem Straßenraum geeignet. Zwei einstellbare Rekuperationsstufen ermöglichen eine energierückgewinnende Verzögerung, wobei in Stufe 2 ein One-Pedal-Drive-ähnliches Fahrgefühl entsteht. Die Fahrleistungen sind für ein Fahrzeug dieser Klasse ausgesprochen dynamisch.
Im Vertrieb arbeitet Altas Auto unter anderem mit der in Deutschland gut vernetzten Firma E. Herrmann GmbH zusammen. Erste Fahrzeuge wurden bereits verkauft, die Auslieferung beginnt Ende 2025. Die Zielsetzung liegt bei rund 15 Fahrzeugen pro Jahr im Nischenmarkt für elektrische Midibusse. Der Preis für den Altas Novus City V7 liegt je nach Ausstattung bei etwa 280.000 bis 285.000 Euro.
Mit dem Novus City V7 liefert Altas Auto ein praxisgerechtes und zugleich technisch überzeugendes Fahrzeug für kommunale Betreiber, die nach einer elektrischen Lösung im Midibus-Segment suchen. Dank der Kooperation mit etablierten Vertriebs- und Servicepartnern steht das Modell nicht nur technisch, sondern auch strukturell gut im Markt.
Den ausführlichen Film gibt es auf dem youtube-Kanal BUS TV.