Busse auf Abruf und ohne feste Fahrzeiten: Im öffentlichen Nahverkehr der benachbarten Kreise Saalfeld-Rudolstadt und Saale-Orla ergänzen neue Rufbusse künftig in ländlichen Regionen den bestehenden Linienverkehr. Das neue Angebot „KomBus Flex“ kommt nach Angaben des zuständigen Verkehrsunternehmens KomBus mit dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember. Die Kleinbusse fahren auf Bestellung, die Route ergibt sich flexibel aus den Fahrtanfragen. Die Fahrgäste müssen dazu ihren Wunsch per App oder Telefon anmelden. Die Anmeldung muss spätestens zwei Stunden und maximal sieben Tage vor dem gewünschten Abfahrtstermin bei KomBus erfolgen.
Zubringer zu den Hauptbuslinien
Die Flex-Busse seien keine Taxis, sie fungierten als Zubringer zu den Hauptbuslinien, stellt KomBus-Geschäftsführer Dirk Bergner klar. Die Fahrgäste werden zur nächstgelegenen Haltestelle oder einem Umsteigepunkt für Bus oder Bahn im öffentlichen Nahverkehr befördert und die Rufbusse verkehren nur in bestimmten Zeiträumen. Sie werden nach Angaben des Unternehmens an Schultagen von 8 Uhr bis 12 Uhr und von 15 bis 17 Uhr eingesetzt. An den Wochenenden können sie in der Zeit von 9 bis 15 Uhr und in den Ferien werktags von 6 bis 17 Uhr angefordert werden. Das Ticket kann direkt beim Busfahrer gelöst werden.
Sprinter mit acht Sitzplätzen
Das Verkehrsunternehmen KomBus setzt für die Rufbusse Sprinter mit acht Sitzplätzen ein. Diese sind mit Rollstuhlrampen barrierefrei und werden in beiden Kreisen an zwölf Standorten vorgehalten.
Ähnliche Rufbusangebote ohne festen Fahrplan gibt es laut dem Infrastrukturministerium im Freistaat bereits im Altenburger Land und im Kreis Greiz. Die dortigen Angebote hätten sich bewährt. Sie seien eine sinnvolle, bedarfsorientierte Ergänzung des bestehenden Linienverkehrs, hieß es aus dem Ministerium.
Busangebot wird ebenfalls ausgebaut
Neben den Rufbussen verdichtet das Verkehrsunternehmen sein Hauptliniennetz im Kreis Saalfeld-Rudolstadt und Saale-Orla. „Wir fahren dort mindestens acht Fahrtenpaare pro Tag im Zweistundentakt“, kündigt Bergner an. Damit erhöhe sich die Zahl dieser sogenannten Taktbuslinien von drei auf neun. Die Einführung der Rufbusse und die Erweiterung des Taktbusstandards kosten laut Bergner rund 1,8 Millionen Euro jährlich. KomBus befördert nach eigenen Angaben im Jahr rund acht Millionen Fahrgäste.