Die Umweltproduktdeklarationen (Environmental Product Declaration, kurz: EPD), die Solaris für den Urbino 18 electric und den Urbino 12 hybrid erhalten hat, gelten als ein internationales Umweltzeichen, das Daten zu den Umweltauswirkungen eines Produkts während seines gesamten Lebenszyklus liefert. Solaris hat die ersten EPD für den Solaris Urbino 18 electric und den Solaris Urbino 12 hybrid erhalten und man werde sie auch für andere Produkte aus seinem Angebot sukzessive beantragen, erklärte das Unternehmen.
„Die EPD ist kein typisches Zertifikat. Sie ist als Öko-Zeugnis eines Produkts zu betrachten, das Informationen über seine Umweltauswirkungen in den verschiedenen Phasen seines Lebenszyklus enthält: von der Gewinnung von Rohstoffen über die Herstellung von Komponenten, den Transport, die Montage, Nutzung und Instandhaltung bis hin zur Entsorgung“, führte Javier Calleja, CEO von Solaris Bus & Coach, aus.
Freiwillige Initiative seitens der Hersteller
Wichtig sei laut Calleja, dass „es sich bei EPDs um eine freiwillige Initiative seitens der Hersteller handelt, doch diese werden von ÖPNV-Betrieben zunehmend gefordert. Damit können unsere Endkunden ihre Kaufentscheidungen mit Rücksicht nicht nur auf den Preis, die technischen Fahrzeugparameter oder Garantie- und Servicebedingungen, sondern auch auf die Ökobilanz des jeweiligen Produkts treffen“.
Der Erstellung einer Umweltproduktdeklaration liegt die Durchführung einer Ökobilanzanalyse (Life Cycle Assessment, LCA) zugrunde. Bei der Umweltverträglichkeitsprüfung werden alle Phasen des Lebenszyklus eines Produkts berücksichtigt: von der Gewinnung und dem Transport von Rohstoffen über die Herstellung von Komponenten und des Busses und den Transport des Fertigprodukts zum Kunden bis hin zur Nutzung, Instandhaltung und Verwertung des Busses am Ende seines Lebenszyklus.
Ökologischer Fußabdruck von der Herstellung bis zum Alltagseinsatz
Die Ökobilanzanalyse ist sehr detailliert, so wird beispielsweise vor der Herstellung des Fahrzeugs der ökologische Fußabdruck bewertet, der sich unter anderem auf Folgendes bezieht: Gewinnung von Rohstoffen, Verarbeitung von Grundstoffen zur Herstellung von Komponenten, Abwicklung aller damit verbundenen Prozesse sowie die bei diesen Prozessen anfallenden Abfälle, einschließlich ihrer Bewirtschaftung. Auch der Transport des Fahrzeugs vom Montagewerk zum Endkunden wird in der Gesamtbilanz berücksichtigt.
Bei der Bewertung der Phase der Fahrzeugnutzung werden unter anderem folgende Faktoren in Betracht gezogen: Produktion und Verbrauch von Kraftstoff oder Strom für den Betrieb von Fahrzeugen, Produktion des Instandhaltungsmaterials, Produktion von Verbrauchsmaterialien und Ersatzteilen, Abfälle von Verbrauchsmaterialien und Ersatzteilen (aufgrund eines Programms zur vorbeugenden Instandhaltung von Straßenfahrzeugen) und Außerbetriebsetzung des Fahrzeugs.