Im Landkreis Birkenfeld – wo der Nationalpark Hunsrück-Hochwald liegt – sollen künftig Elektrobusse eingesetzt werden. Dabei zieht man eine Umrüstvariante an Stelle von Neuanschaffungen in Betracht. In und um Idar-Oberstein fanden dazu bereits mehrere Messfahrten eines Elektrobusses der Firma E-troFit statt. Dabei kam eine sogenannte „Upcycling-Variante“ zum Einsatz, die eine Alternative zur Neuanschaffung eines E-Busses darstellt.
Dabei wurde ein 17 Jahre alter Linienbus vom Typ Citaro von E-trofit für ein „zweites Leben als Elektrobus“ umgerüstet. Dem Fahrzeug wurden das Dieselaggregat, der Tank und das Getriebe entnommen und eine Elektroportalachse ersetzte die Antriebsachse. Wo früher der Motor saß, befindet sich heute die 240-Kilowatt-Batterie. In der Anschaffung ist ein Elektrobus weitaus teurer als ein Dieselbus. Die Betriebskosten hingegen fallen niedriger aus, so dass sich die Mehrkosten – auch dank des Förderprogramms – schnell amortisieren sollen, so die Idee in Birkenfeld.
Topographie spielt eine große Rolle
Die Reichweite von 200 bis 250 Kilometer wurde nun im Praxistest geprüft, um zu ermitteln, welche der Linien im Kreisgebiet auf E-Mobilität umgestellt werden können. Vor allem die topografischen Gegebenheiten spielen hier eine große Rolle, heißt es aus dem Landkreis, dazu fließen natürlich Ladezeiten und eventuelle Zwischenladungen in die Planung ein, die noch nicht abgeschlossen sind. Für Marcel Nagel von der Kreisverwaltung Birkenfeld mit dem Zuständigkeitsbereich ÖPNV und Schulverkehr „sind die Messungen ausschlaggebend“, um das künftige Einsatzgebiet festzulegen.
„Bei der Umbauvariante von alten Dieselmodellen hin zu Elektrobussen ist das ein enormer ökologischer Gewinn“, betonte man bei E-troFit. Das Unternehmen begleitet gemeinsam mit dem Berater Michael Griensteidl das Vorhaben im Landkreis. „Dem Dieselbus wird endgültig der Dieselmotor entzogen, der Verkauf in Drittländer, um dort weiter CO2 auszustoßen, ist somit ausgeschlossen – ganz zu schweigen von der Ressourceneinsparung eines Neubaus. Die Umrüstung ermöglicht Verkehrsbetrieben damit Nachhaltigkeit auf höchstem Niveau.“