„2011 war für die MAN Gruppe ein sehr erfolgreiches Jahr. Trotz der weiterhin bestehenden Verunsicherung, vor allem an den Finanzmärkten, haben wir die guten Geschäftszahlen des Vorjahres noch einmal deutlich übertroffen“, sagte Georg Pachta-Reyhofen, Vorstandssprecher der MAN SE. Das Operative Ergebnis konnte gegenüber dem Vorjahr um 43 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro gesteigert werden, die Umsatzrendite erhöhte sich von 7,1 Prozent auf neun Prozent. Damit ist die MAN Gruppe im Jahr 2011 erneut profitabel gewachsen.
Für das Jahr 2012 stellt sich das Management des Unternehmens auf ein weltweit gedämpftes Wirtschaftswachstum ein. Frank H. Lutz, Finanzvorstand der MAN SE, sagte: „In Europa rechnen wir mit einem stabilen Nutzfahrzeuggeschäft, in etwa auf dem Niveau von 2011. In Brasilien wird der Absatz hingegen rückläufig sein. Insgesamt wird der Umsatz im Geschäftsfeld Commercial Vehicles leicht um voraussichtlich bis zu fünf Prozent sinken. Für Power Engineering erwarten wir gegenläufig einen Umsatzanstieg von etwa fünf Prozent. Für die Gruppe rechnen wir daher mit einem leicht rückläufigen Gesamtumsatz, der auch ein leicht niedrigeres Operatives Ergebnis nach sich ziehen wird. Die Umsatzrendite wird voraussichtlich dem Mittelwert der langfristigen Zielrendite von 8,5 Prozent entsprechen.“ Diese Einschätzung gelte unter der Annahme, dass es der Politik gelinge, für eine Beruhigung der Finanzmärkte zu sorgen und damit ein gravierendes Übergreifen der Unsicherheiten auf die Realwirtschaft zu verhindern, sagte Lutz weiter. Mittel- und langfristig seien die Wachstumsmöglichkeiten von MAN – gerade auch in Hinblick auf die Kooperationsmöglichkeiten mit der VW Gruppe – sehr groß.
Der Rekordumsatz der MAN Gruppe wurde vor allem vom Geschäftsfeld Commercial Vehicles (MAN Truck & Bus und MAN Latin America) getragen. Das Nutzfahrzeuggeschäft verbuchte eine Umsatzsteigerung um 19 Prozent auf 12,6 Milliarden Euro; insgesamt setzte MAN 155.520 Lkw und Busse ab. Die Umsatzrendite betrug dabei 7,7 Prozent. MAN Truck & Bus konnte im Berichtsjahr sein Operatives Ergebnis mehr als verdreifachen. Es betrug 565 Millionen Euro.
Bei Bussen über acht Tonnen konnte MAN Truck & Bus zulegen. Rund 14 Prozent aller 2011 in Europa neu zugelassenen Busse sind nach Unternehmensangaben Fabrikate der Marken MAN und Neoplan. Im abgelaufenen Geschäftsjahr lieferte MAN Truck & Bus insgesamt 83.418 Lkw und Busse an Kunden aus – eine Zunahme um 38 Prozent.
Das Ergebnis der MAN Gruppe nach Steuern erreichte 247 Millionen und lag damit 475 Millionen Euro unter dem Vorjahresergebnis. Dies ist laut MAN vor allem auf Aufwendungen zurückzuführen, die mit der Einigung zwischen MAN, IPIC und MPC zur Veräußerung von Ferrostaal verbunden sind. Zudem führten Änderungen der Bewertung der Beteiligung an Scania zu einer Belastung von 182 Millionen Euro. (ah)