Die übernächste Woche laufende weltgrößte Nutzfahrzeug-Messe IAA Transportation zieht nach Angaben der Organisatoren viele Teilnehmer an, wird jedoch auch von der globalen Energiekrise überschattet. „Wir begrüßen mehr als 1400 Aussteller aus 42 Ländern in Hannover, alle zur Verfügung stehenden Hallenflächen sind ausgebucht“, sagte der Geschäftsführer des ausrichtenden Verbands der Automobilindustrie (VDA), Jürgen Mindel, am Dienstag, 6. September.
Gleichzeitig spiegele die derzeitige Stimmung große Unsicherheiten wider. „Der Ausblick für das aktuelle Jahr trübt sich zunehmend ein“, erklärte VDA-Präsidentin Hildegard Müller in Anbetracht der Rohstoffpreis-Inflation und drohender neuer Lieferketten-Probleme. „Es mehren sich Faktoren, die das wirtschaftliche Umfeld belasten.“
Vom 20. bis 25. September zeigen Hersteller von schweren und leichten Nutzfahrzeugen, Bussen, Aufbauten und Anhängern sowie gut 600 Zulieferer ihre Neuheiten. Vertreten sind unter anderem Daimler Truck, MAN, Scania, VW Nutzfahrzeuge, Volvo, Iveco sowie Bosch und Continental. Unter anderem werden auch Wasserstoff-Tankstellen und Lieferroboter vorgestellt. Die IAA Transportation bietet darüber hinaus vier Thementage und etliche Fachkonferenzen.
Umfassende Herausforderungen
Im Kern bleibe die Branche optimistisch und investiere weiter viel in alternative Antriebe und Digitales, so Müller. „Die Herausforderungen sind gerade aber umfassender.“ Das jüngste Entlastungspaket des Bundes reiche aus ihrer Sicht nicht aus, sagte Müller: „Wir blicken mit Sorge auf die Themen Strom und Gas.“ Es gelte nun, alles zu tun, um «so viel Energie wie möglich in den Markt zu bringen». Außerdem müsse die Stromsteuer gesenkt werden.
Seine Markterwartungen dämpfte der VDA. In Deutschland lägen die Neuzulassungen schwerer Nutzfahrzeuge weit unter Vor-Corona-Niveau, betonte Müller. Für die USA senkte der Verband die Wachstumsprognose im Gesamtjahr 2022 von zuletzt fünf auf jetzt noch zwei Prozent, für China könnte das Minus am Ende statt 20 Prozent sogar 35 Prozent betragen. In Europa wird noch eine Steigerung um fünf Prozent angenommen.