Der Testbetrieb in dem 28 Millionen teuren Forschungsbau läuft aktuell bereits auf Hochtouren. In mehr als 24 Projekten forscht die Technische Hochschule Ingolstadt an der Zukunft der Verkehrssicherheit. Wissenschaftler, Automobilhersteller, Zulieferer und Forschungseinrichtungen aus aller Welt sollen von der exzellenten Infrastruktur und den interdisziplinär arbeitenden Teams aus Wissenschaftlern und Versuchsingenieuren profitieren.
Der Name CARISSMA steht für „Center of Automotive Research on Integrated Safety Systems and Measurement Area“. Im Fokus steht dabei die Erforschung und Entwicklung globaler Sicherheitskonzepte, in denen passive, aktive und kooperative Sicherheitssysteme gezielt ineinandergreifen. Und das vor, während und nach einem möglichen Crash. Die Einrichtung beherbergt zehn hochmoderne Versuchseinrichtungen, darunter eine Indoor-Versuchsanlage für Crashtests, einen Fahrsimulator mit Hexapod-Bewegungsplattform, ein Fußgängerschutzlabor, einen Fallturm sowie eine Entwicklungs- und Testplattform für Car2X-Kommunikation. „Um kommende Sicherheits-Features sinnvoll und zuverlässig auf ihre Praxistauglichkeit testen zu können, müssen wir der technischen Entwicklung immer einen Schritt voraus sein“, so Prof. Dr. Thomas Brandmeier, wissenschaftlicher Leiter von CARISSMA. „Fahrzeuge, die mit Ampeln kommunizieren oder sich gegenseitig vor Gefahrenstellen warnen, sind längst Alltag in der Mobilitätsforschung heimischer Automobilhersteller. Bei CARISSMA lassen sich derartige Fahrzeugfunktionen künftig realitätsnah und reproduzierbar testen – in verschiedenen Versuchsaufbauten und unter verschiedenen Umweltbedingungen.“ Knifflige Umweltbedingungen wie Nebel oder Dämmerlicht zählen hierzu genauso wie die Modellierung realistischer Bewegungsabläufe mithilfe eigens entwickelter Fußgänger-Dummys.
Grundsätzlich ist das Leitzentrum auch für die Busbranche von Relevanz. Gespräche mit Nutzfahrzeugherstellern fanden bereits statt. (ah)