Neben dem Citaro LE in Euro 6-Ausführung sind nun auch die kurzen Varianten des Citaro, der Citaro K mit Euro 6-Antrieb, und die Citaro Rechtslenker Modelle Citaro Solo und Citaro K mit Euro 6-Antrieb erhältlich. Damit präsentiert sich die Stadtbusfamilie jetzt nahezu komplett und hält somit für beinahe alle Kundenanforderungen ein passendes Fahrzeug bereit.
Wie sein Vorgänger kombiniert der Citaro LE mit Euro 6-Motor die Vorteile von Niederflur- und Hochbodenbus. Beide Linienbusse, Citaro LE und Citaro, sind bis in den Bereich hinter der mittleren Einstiegstür nahezu identisch. Der Niederflur-Bereich des Citaro LE entspricht exakt dem Citaro Solobus. Im hinteren Teil des Fahrgastraums profitieren die Passagiere gleichzeitig von einem erhöhten Fahrkomfort, denn Antriebsachse und Getriebe stammen aus dem Überland- und Reisebusbaukasten. Dank seines angehobenen Dachs verfügt der Citaro LE auch im hinteren Bereich über Stehplätze. Der Citaro LE ist aber nur dort erhöht, wo es nötig ist: Aufgrund der Übernahme des serienmäßigen Citaro-Wagenkörpers im vorderen Bereich soll sowohl vorne als auch hinten im Citaro LE ein angenehmes und harmonisches Raumgefühl entstehen. Gleichzeitig bleibt die schlanke und markante Außenoptik des Citaro im vollen Umfang erhalten.
Im Gegensatz zum Vorgänger, dessen Seitenlinie im Heckbereich anstieg, ist der neue Citaro LE kaum vom Citaro Solowagen zu unterscheiden. In der Seitenansicht fällt der ab Wagenmitte um 310 Millimeter erhöhte Boden nur durch den länger nach vorn gestreckten Dachaufbau auf. Die Übernahme des vorderen Wagenteils vom Citaro und der Verzicht auf eine Erhöhung in diesem Bereich verhindert ein unproportioniertes Höhen-Erscheinungsbild des Busses. Die Seitenlinie bleibt vollständig erhalten. Die wahlweise lieferbare Dach-Klimaanlage kann auf ihrem vom Citaro her gewohnten Platz verbleiben. Auch das Heck ist direkt vom Solowagen abgeleitet. Lediglich die rechtsseitig angeordneten Kühlrippen der Heckklappe sowie der angehobene Dachübergang lassen auf die LE-Variante schließen.
Im Fahrgastraum zeigt der Citaro LE mit wandseitig befestigter Cantilever-Bestuhlung für den Stadtbus und Doppelsitzen mit gangseitigem Stuhlfuß sowie den typischen, oben nach außen gebogenen Haltestangen unverkennbar die Citaro Familie. Die angehobene Decke im Heckbereich spiegelt das Design des vorderen Deckenbereichs 1 zu 1 wider. Der Querkanal im Übergang vom Niederflur-Vorderwagen zum erhöhten Hinterwagen dient der Unterbringung einer Fahrtzielanzeige beziehungsweise eines Monitors für die hinteren Sitzreihen. Während der Citaro LE auf die bewährte City Star Eco Bestuhlung zurückgreift, wird bei der Überland-Variante des Citaro LE der Überland-Stuhl Inter Star Eco verbaut. In der Überland-Variante können von vorne bis in den Bereich über der Hinterachse geräumige, wannenförmige Gepäckablagen angebracht werden. Die Gepäckablagen verfügen über Handläufe, die stehenden Fahrgästen als Haltemöglichkeit dienen. Optional lassen sich für den Überlandeinsatz Service-Sets mit Düsenbelüftung, Leselampen und Tastschalter für eine Fahrgast-Meldeanlage in die Gepäckblagen integrieren.
Wie beim Vorgängermodell führen vor der Hinterachse zwei flache Stufen von jeweils 195 Millimeter Höhe in den Hochboden-Bereich des Hecks. Hier soll dank der Dacherhöhung um 310 Millimeter ein ähnlich angenehmes Raumgefühl wie vorne herrschen. Die Stehhöhe vor dem Heckpodest hinten beläuft sich auf 2,05 Meter. Der Hochbodenteil steigt ab Tür zwei nur leicht an, verzichtet aber gänzlich auf Stufen. Dies soll der passiven Sicherheit und der Reinigungsfreundlichkeit des Fahrzeugs zu Gute kommen. Alle Fahrgäste nehmen im hinteren Teil des Busses in Fahrtrichtung Platz. Die Sitze steigen hier gleichmäßig im Stil einer Theaterbestuhlung an. Auf der Rücksitzbank können fünf Fahrgäste Platz nehmen.
Der Citaro LE greift bereits auf die von Grund auf neu entwickelten Euro 6-Motorenbaureihen des Mercedes-Benz Citaro zurück. Die Basis bildet der stehend eingebaute Reihen-Sechszylinder OM 936 mit einem Hubraum von 7,7 Litern. Der Motor erfüllt serienmäßig die Abgasstufe Euro 6 und hat unlängst im Record Run Buses 2012 ein Kraftstoff-Einsparpotential von bis zu 8,5 Prozent gegenüber einem Euro 5-Motor bewiesen. Als Basis-Motorisierung ist das Aggregat mit 220 kW (295 PS) vorgesehen. Optional kann auf die 260 kW (354 PS) Variante zurückgegriffen werden. Der OM 936 arbeitet mit zwei asymmetrischen Abgasturboladern und einer zweistufigen Aufladung, was einen durchzugsstarken Antritt verspricht. Für einen noch besseren Antritt soll das neue Power-Boost-System (PBS) sorgen. In Kürze wird diese technische Finesse für den Motor mit 260 kW Leistung bereit stehen. Gerade für topografisch anspruchsvolle Gegenden garantiert das neue System ein besseres „Sprintverhalten“ beim Anfahren. Dabei pumpt das Power-Boost System Druckluft aus der Serien-Druckluftanlage in den Ansaugtrakt des Motors und sorgt damit für eine kurzfristige Luftdurchsatzerhöhung. Das erhöht kurzfristig das Anfahrdrehmoment, was bei Haltestellen in Steigungen von großem Wert ist. Geschaltet wird der Citaro LE wie sein Stadtbus-Pendant mit einem Automatik-Getriebe, wahlweise von ZF oder Voith.
Das Programm des Citaro LE setzt sich aus zweiachsigen Stadt- und Überland-Linienbussen zusammen. Der Stadtbus Citaro LE steht mit zwölf Metern Länge und zwei oder drei Türen zur Wahl. Die Überlandbus-Variante Citaro LE Ü (zwölf Meter) verfügt über zwei Einstiegstüren, der Citaro LE MÜ (13,1 Meter) ist sowohl mit zwei also auch mit drei Einstiegstüren erhältlich. Alle Varianten des Citaro LE sind einheitlich 2,55 Meter breit und im Heckbereich maximal 3,315 Meter hoch. Der Citaro LE bietet als Stadtlinienbus 101 Fahrgästen Platz, im Überlandbus liegt die Beförderungskapazität bei 83 Passagieren (jeweils plus Fahrerplatz). (ah)