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PostAuto Schweiz: Öffentliche Tests für autonome Shuttles gestartet

28.06.2016 18:02 Uhr
PostAuto Schweiz: Öffentliche Tests für autonome Shuttles gestartet
© Foto: PostAuto Schweiz

In Sitten können sich Einwohner und Besucher ab sofort mit einem selbstfahrenden Shuttle von PostAuto Schweiz fortbewegen.

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Die Behörden haben jetzt die Bewilligung für den Pilotbetrieb in einer bestimmten Zone der Stadt erteilt. Dass selbstfahrende Busse mit Fahrgästen im öffentlichen Raum unterwegs sind, ist eine Schweizer Premiere. Seit 23. Juni 2016 läuft der offizielle Testbetrieb mit zwei selbstfahrenden Fahrzeugen von PostAuto in Sitten. Die zu 100 Prozent elektrisch angetriebenen Fahrzeuge, die zum ersten Mal im vergangenen Dezember vorgestellt wurden, sind in den letzten Monaten auf einem Privatgelände getestet worden.

Die gesetzlichen Bestimmungen für den Einsatz autonomer Fahrzeuge auf öffentlichen Straßen sind derzeit noch nicht abschließend geregelt. Deshalb braucht es für die Durchführung des Pilotversuchs in der Stadt Sitten Sonderbewilligungen. Unter anderem haben das Bundesamt für Strassen (ASTRA) wie auch das kantonale Strassenverkehrsamt des Kantons Wallis PostAuto die Bewilligungen erteilt. Der Test dauert bis Oktober 2017. Die zwei autonomen Fahrzeuge wurde weiterentwickelt. So haben sie neu eine Klimaanlage, es gibt eine permanente Lüftung und Scheibenwischer für eine optimale Sicht durch die Frontscheibe. Eine zweite Batterie mit einer Leistung von 16,5 kW sorgt für eine größere Autonomie der Fahrzeuge und dank einer Rampe können auch Personen mit eingeschränkter Mobilität die Shuttles nutzen. Die autonomen Fahrzeuge verfügen über elf Sitzplätze und sie sind mit maximal 20 km/h unterwegs.

PostAuto ist verantwortlich für den Betrieb, die Sicherheit und die Wartung der beiden autonomen Shuttles. Zur Erfüllung der verschiedenen Aufgaben hat PostAuto spezialisiertes Personal eingestellt. Unter der Führung eines Betriebsleiters ermöglicht ein Teleoperator den Einsatz und den Betrieb der Shuttles mit Hilfe eines speziellen Flottenmanagement-Systems. Falls nötig, kann er die Fahrzeuge vor Ort oder aus der Distanz sofort anhalten. Dieser Angestellte bildet auch die Sicherheitsfahrer aus, die jede Fahrt der autonomen Shuttles persönlich begleiten. Die Sicherheitsfahrer sind verantwortlich für die Überwachung des Betriebs, das einwandfreie Funktionieren der Shuttles sowie die Sicherheit der Fahrgäste. Sie können eine Notbremsung einleiten, indem sie einen der beiden Notfallknöpfe drücken, die im Fahrzeug montiert sind. Sie informieren die Fahrgäste und helfen ihnen beim Ein- und Aussteigen.

Die Benutzung der autonomen Shuttles ist kostenlos und die Fahrgäste können das Angebot gemäß einem flexiblen Fahrplan nutzen. In einer ersten Phase ist der Betrieb von Dienstag bis Sonntag jeweils am Nachmittag vorgesehen. Es hängt von mehreren Faktoren ab, ob die Fahrzeuge fahren können: Die Wetterprognosen, der Zustand der Straßen, Veranstaltungen sowie geplante Baustellen auf der Route. Es ist deshalb nötig, dass sich die Fahrgäste jeweils vorgängig auf der Website über den Einsatz der Shuttles informieren: www.postauto.ch/smartshuttle. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass die Betriebszeiten nach der Einführungsphase ausgedehnt werden können. Ziel ist, den Betrieb nach einem regelmäßigen Fahrplan zu ermöglichen. Die autonomen Shuttles verkehren auf einer Route in der Altstadt von Sitten und bedienen mehrere Haltestellen, von denen zwei fix sind: Die eine befindet sich auf der Place de la Planta, die andere auf der Place du Midi. Die Haltestelle auf der Place du Midi verfügt über einen Bildschirm, auf dem die Position der beiden Fahrzeuge in Echtzeit angezeigt wird. Die Fahrgäste können sich auch mit Hilfe einer App über die Position der Shuttles informieren.

PostAuto, die Stadt Sitten und der Kanton Wallis wollen in Zusammenarbeit mit ihren Partnern aus der Wissenschaft neue Formen der Mobilität testen. So nutzen die EPFL und die HES-SO das Projekt für ihre wissenschaftlichen Forschungen. Die HES-SO Valais-Wallis will während des Projekts untersuchen, wie die Bevölkerung diese neue Technologie akzeptiert. Die ETH Lausanne ihrerseits nutzt die gesammelten Daten, um die Algorithmen des von ihrem Start-up BestMile entwickelten Flottenmanagement-Systems zu verbessern.

Es stellt sich zudem die Frage, ob der Einsatz von autonomen Fahrzeugen im öffentlichen Raum – beispielsweise in Fußgängerzonen und autofreien Ortschaften – oder auf Firmengeländen möglich ist. Als Anbieter von umfassenden Mobilitätslösungen will PostAuto die Möglichkeit schaffen, Orte zu erschließen, die bisher vom öffentlichen Verkehr nicht bedient wurden. Es ist jedoch nicht das Ziel, auf den bestehenden Linien Busse durch autonome Fahrzeuge zu ersetzen. (ah)

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