Die Gütegemeinschaft Buskomfort (gbk) will mit dem Einsatz von Reisebussen im Linienverkehr, speziell dem Schülerverkehr, für mehr Kapazitäten sorgen und so die Fahrgastströme entzerren. Mit solchen Verstärkerfahrten könne nicht nur das Risiko einer Infektion mit dem Coronavirus auf dem Schulweg reduziert werden, erklärte die gbk. Busreiseveranstalter, denen das touristische Geschäft wegen der Pandemie komplett weggebrochen ist, könnten damit zumindest einen Teil ihrer finanziellen Verluste kompensieren.
Laut der gbk stehen bundesweit fast „10.000 Reisebusse abgemeldet auf den Betriebshöfen der Busreiseveranstalter“, die wegen der Corona-Pandemie keine touristischen Programme anbieten können. Würden diese Fahrzeuge flächendeckend im Linienverkehr eingesetzt werden, wäre vor allem der Schülerverkehr entzerrt. Zwar fehlt Reisebussen die technische Infrastruktur für das Ticketing. Da Schüler aber über Zeitkarten verfügen und deshalb keine Einzelfahrscheine lösen müssen, entstehe dadurch für die Fahrt zu Grundschulen oder Gymnasien kein Nachteil.
Aufgabenträger rufen Mittel oft nicht ab
Einige Bundesländer unterstützen solche für Verstärkerfahrten bereits finanziell. Baden-Württemberg hat beispielsweise die Finanzierung vom vergangenen Jahr verlängert und stellt bis Pfingsten 30 Millionen Euro bereit. Bayern zahlt den Kommunen für den Einsatz zusätzlicher Schulbusse bis zu den Sommerferien 20 Millionen Euro. „Allerdings werden diese Gelder von den Landkreisen und Auftraggebern häufig nicht abgerufen“, sagte der gbk-Vorsitzende Hermann Meyering.