Das römisch-germanische Schlachtfeld wurde im Jahr 2008 zufällig am Harzhorn, einem Höhenzug im Landkreis Northeim, circa 60 Kilometer südwestlich von Braunschweig, entdeckt. Ein Fund, der die Geschichte verändert.
Bisher hatte die Wissenschaft angenommen, dass die vernichtende Niederlage bei der Varus-Schlacht im Teutoburger Wald, 9 n.Chr., der letzte große römische Feldzug in Germanien war. Die Fundstücke am Harzhorn beweisen jedoch, mehr als 200 Jahre nach der Schlacht im Teutoburger Wald drang ein riesiges römisches Heer nach Germanien vor. Das Schlachtfeld spiegelt das Schicksal einer römischen Armee wider, die offenbar auf dem Rückweg nach Mainz von germanischen Kriegern attackiert wurde.
Über 2500 Relikte des Kampfes wurden inzwischen geborgen. Die Ausstellung im Braunschweigisches Landesmuseum präsentiert erstmalig die Original-Fundstücke und hochkarätige Leihgaben aus internationalen Museen. Das umfangreiche Fundmaterial versetzt die Archäologen in die Lage, die Ereignisse des Schlachtgeschehens im Detail zu rekonstruieren. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) können Besucher anhand eines 3D-Modells des Geländes erleben, wie das Schlachtgeschehen via Projektion zum Leben erweckt wird. Neben der Rekonstruktion der historischen Ereignisse erzählt die Ausstellung die Geschichte der römisch-germanischen Beziehungen im 3. Jahrhundert n. Chr.
Die räumliche Nähe zum Originalschauplatz macht eine Kombination von Ausstellungsbesuch und Besichtigung des Schlachtfeldes möglich. Dort informieren ein Informationspfad und ein Infozentrum über die Geschehnisse vor 1800 Jahren. Weitere Informationen unter http://www.roemer-in-braunschweig.de. (ah)