Dabei handelt es sich um ein bundesweit anerkanntes Kennzeichnungssystem für barrierefreie Orte und Betriebe der Tourismusbranche. Die ersten beiden Träger des Siegels in Thüringen sind die Ardesia Therme in Bad Lobenstein und die „Porzellanwelten“ auf der Leuchtenburg in Seitenroda. Am 21. Januar 2016 wurde die Urkunde für die Leuchtenburger „Porzellanwelten“ Stiftungsvorstand Sven-Erik Hitzer übergeben. Um die „Porzellanwelten“ besser zu erreichen und barrierefrei zu gestalten, wurden beispielsweise zwei Aufzüge in die Ausstellungsbereiche eingebaut, der Burghof unter Verwendung von leicht befahrbarem Muschelkalk neu gepflastert sowie drei barrierefreie Sanitäranlagen installiert.
Seit 2014 wird das Kennzeichen als Qualitäts- und Komfortmerkmal für barrierefreies Reisen deutschlandweit vergeben. Initiiert vom Deutschen Seminar für Tourismus Berlin e.V., wurden deutschlandweit bereits mehr als 150 Institutionen mit dem Siegel ausgezeichnet. Für das Erhebungs- und Prüfverfahren in Thüringen agiert die TTG als Lizenznehmer.
Bei der Zertifizierung selbst ist die Einteilung in Gästegruppen von zentraler Bedeutung – von Mobilitätseinschränkungen über Sinnesbehinderungen bis zu kognitiven Einschränkungen werden dabei insgesamt sieben Gruppen unterschieden. Zur Bewertung der Barrierefreiheit werden die Einrichtungen auf unterschiedliche, insbesondere bauliche Merkmale geprüft. Insgesamt sind etwa 200 Kriterien zur Prüfung auf Barrierefreiheit im Kennzeichnungssystem „Reisen für Alle“ gelistet. Für Gäste mit Gehbehinderung ist so beispielsweise eine Durchgangsbreite von mindestens 70 Zentimetern zu gewährleisten; für Menschen mit Sehbehinderung müssen Assistenzhunde erlaubt und kontrastreiche Beschilderungen vorhanden sein. Eingestuft werden die Gegebenheiten innerhalb der Eichrichtungen jeweils in „teilweise barrierefrei“ und „barrierefrei“. Ausgezeichnete Einrichtungen werden unter http://www.reisen-fuer-alle.de aufgeführt. (ah)