Touristik: Mehrwertsteuersenkung und neue Tourismusstrategie

11.09.2025 10:45 Uhr | Lesezeit: 3 min
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Tagesreisen und Ausflüge werden durch die Einkehr ins Ausflugslokal, in einen Biergarten oder ein Eiscafé erst so richtig rund
© Foto: BWH Hotels

Der Bund hat einen weiteren Schritt hin zu dauerhaft sieben Prozent auf Speisen in der Gastronomie vollzogen, zudem richtet die Bundesregierung ihre Tourismusstrategie neu aus.

Das Bundeskabinett hat dem Entwurf des Steueränderungsgesetzes 2025 zugestimmt, das unter anderem die dauerhafte Reduzierung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie ab Januar 2026 beinhaltet. „Das ist ein nächster wichtiger und richtiger Schritt hin zu mehr Wettbewerbsfähigkeit und zur Sicherung der gastronomischen Vielfalt in Deutschland. Wer die Gastronomie stärkt, stärkt auch die gesamte Wertschöpfungskette Tourismus und deren fast drei Millionen Arbeitsplätze sowie den Tourismusstandort Deutschland“, sagte Sören Hartmann, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW). „Wenn wir als Reiseziel für in- wie ausländische Gäste attraktiv bleiben wollen, brauchen wir eine ansprechende touristische Infrastruktur. Und dazu gehören für uns auch vielfältige gastronomische Angebote.“

Wichtig für Tagesreisen und Ausflüge

„Restaurant- und Cafébesuche oder auch ein gemütliches Frühstück im Hotel sind feste Bestandteile des Urlaubserlebnisses. Auch Tagesreisen und Ausflüge werden durch die Einkehr ins Ausflugslokal, in einen Biergarten oder ein Eiscafé erst so richtig rund. Doch die gastronomische Vielfalt in Deutschland und damit auch das Angebot für Urlauber, Geschäftsreisende und Ausflügler sind keine Selbstläufer. Das zeigt sich aktuell sehr deutlich: Massiv gestiegene Kosten für Nahrungsmittel, Personal und Energie einerseits und Wettbewerbsverzerrungen andererseits gefährden zunehmend gastronomische Existenzen“, sagte Hartmann.

BTW: Entscheidung mindert Kostendruck

Die realen Umsatzbilanzen seien „vielerorts dramatisch“, so der BTW. „Wir sehen immer neue Kommunen ohne Gastroangebot. Manch Betrieb schließt leise, aber er fehlt – und zwar den Einheimischen genauso wie den Urlaubsgästen. Dass die Bundesregierung den Kostendruck reduzieren und den Wettbewerb gerechter gestalten will, ist eine gute Nachricht für große Teile der Tourismuswirtschaft. Wir bauen nun fest darauf, dass nach dem Bundeskabinett auch Bundestag und Bundesrat dieser so wichtigen Maßnahme zeitnah zustimmen werden“, sagte Hartmann.

Bund richtet Tourismusstrategie neu aus

Die Bundesregierung werde ihre tourismuspolitische Arbeit neu ausrichten und mit der Nationalen Tourismusstrategie (NTS) den Fokus „konsequent auf die Wettbewerbsfähigkeit der Tourismuswirtschaft legen“, heißt es in einem Bericht des Koordinators der Bundesregierung für maritime Wirtschaft und Tourismus, Christoph Ploß, den eine Vertreterin des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE) im Ausschuss für Tourismus vorstellte.

Outgoing, Incoming und Deutschlandtourismus

„Damit die Betriebe ihre wirtschaftliche Dynamik voll entfalten können, werden vor allem die ökonomischen Rahmenbedingungen in den Blick genommen“, sagte die Vertreterin. Dabei sollen die Bereiche Outgoing, Incoming und Deutschlandtourismus gleichermaßen Berücksichtigung finden. Die neue NTS löst die bisherige, als strategischer Dialogprozess angelegte, Nationale Tourismusstrategie ab, deren zentrales Instrument die Nationale Plattform Zukunft des Tourismus (NPZT) war. Die Plattform soll zum Ende dieses Jahres auslaufen.

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