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Touristik: Barockes Lebensgefühl in Regensburg

02.02.2023 14:31 Uhr | Lesezeit: 4 min
Touristik: Barockes Lebensgefühl in Regensburg
Der Feldherr Albrecht Wenzel Eusebius von Wallenstein war eine der prägenden Persönlichkeiten dieser Zeit
© Foto: Praha, Česká republika – Kancelář Senátu/ Ondřej Přibyl

Die Bayerisch-Tschechische Landesausstellung 2023/24 widmet sich der Epoche des Barock, einer Zeit voller Widersprüche.

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Unter dem Titel „Barock! Bayern und Böhmen“ zeigt die Bayerisch-Tschechische Landesausstellung 2023/2024 im Donausaal des Hauses der Bayerischen Geschichte in Regensburg die Vielfalt und den Reichtum einer „Zeit großer Leidenschaften“. Zu sehen sind Originalexponate aus Tschechien, Deutschland und dem übrigen Europa, die den Glanz ebenso wie die Abgründe dieser Epoche, in der in Deutschland der Dreißigjährige Krieg wütete.

Die Ausstellung wird von 10. Mai bis 3. Oktober 2023 in Regensburg und ab 8. Dezember 2023 bis 8. Mai 2024 im Nationalmuseum im Herzen Prags zu sehen sein. gezeigt wird unter anderem eines der bekanntesten Porträts des Feldherren Wallenstein, das aus Prag in die Bayerisch-Tschechischen Landesausstellung nach Regensburg kommt. Normalerweise hängt das Bild im riesigen frühbarocken Wallenstein-Palais zu Füßen der Prager Burg. Heute befindet sich dort der Sitz des tschechischen Senats.

Wallenstein – bewundert und gefürchtet

Der böhmische Adelige Albrecht von Wallenstein (1583-1634) erlebte als Kriegsunternehmer und kaiserlicher General im ersten Jahrzehnt des Dreißigjährigen Krieges einen kometenhaften Aufstieg und stand auch in Beziehung zu Regensburg. Gemeinsam mit bayerischen Truppen besiegte er 1632 bei Nürnberg und Lützen den Schwedenkönig Gustav. Doch als die schwedischen Truppen im Herbst 1633 erneut in Bayern einfielen und sogar die feste Reichsstadt Regensburg eroberten, hielt Wallenstein seine Truppen im böhmischen Winterquartier zurück und leistete den Bayern kaum Hilfe.

Spielte Wallenstein gar das Spiel des Feindes? Seine Gegner in München und Wien scheinen damals zu dieser Auffassung gelangt zu sein. Jedenfalls wurde Wallenstein am 26. Februar 1634 in Eger von einer Gruppe kaisertreuer Offiziere brutal ermordet. Ende einer großen Karriere. Nun wurde der Schwerpunkt der Kriegführung nach Süddeutschland verlegt. Im Juli 1634 eroberten kaiserliche und bayerische Truppen Regensburg zurück und in der Schlacht bei Nördlingen im September 1634 gelang es, die schwedischen Truppen vorübergehend zu besiegen, doch der Krieg sollte noch vierzehn lange Jahre weitergehen.

Glanz des Barock und Abgründe des Krieges

Die Ausstellung widmet sich der Barockzeit in Bayern und Böhmen und ist nach der Landesaustellung von 2016 zu Kaiser Karl IV. bereits die zweite bayerisch-tschechische Landesausstellung. In der Epoche des europäischen Barocks im 17. und 18. Jahrhundert prägten vielfach grenzüberschreitende Einflüsse die beiden Länder, die damals wirkmächtige Beziehungen auf den unterschiedlichsten Ebenen hatten. Die Ausstellung will dabei „Barock“ nicht nur als eine die Regionen verbindende Kunstepoche zeigen. Sie soll den baulichen Glanz, die Dynamik und Leidenschaften dieser Zeit genauso wie die Abgründe des Dreißigjährigen Kriegs präsentieren.

Der Besuch der Ausstellung kostet in Regensburg für Erwachsene 12 Euro (der Besuch der Dauerausstellung im Haus der Geschichte ist am selben Tag inbegriffen), der ermäßigte Gruppenpreis (Gruppen ab 15 Personen) liegt bei zehn Euro. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre sowie Schüler im Klassenverband haben freien Eintritt.

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